Zwei Mal fehlte Stan Wawrinka zuletzt in Gstaad. Im letzten Jahr sagte er wegen Übermüdung ab. Diesmal sorgte eine Sehnenentzündung in der Schulter für sein kurzfristiges Forfait, das den Veranstalter in der 100-Jahre-Jubiläums-Ausgabe auf dem falschen Fuss erwischte. Offen ist auch, ob der Romand im nächsten Jahr beim Sand-Turnier im Berner Oberland antreten wird.
Grund dafür sind die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, wo ab dem 5. August um Medaillen gespielt wird. Also genau in der Woche nach Gstaad. Die Bedingungen könnten unterschiedlicher nicht sein: Gstaad liegt auf 1000 Metern über Meer, gespielt wird auf Sand. Das olympische Tennis-Turnier findet auf Hartbelag statt und Rio de Janeiro liegt auf Höhe des Meeresspiegels.
«Die Sache ist kompliziert, der Turnierkalender überladen. Es ist noch zu früh, über das nächste Jahr zu reden. Wir müssen uns Zeit nehmen, um zu entscheiden, in welche Richtung es gehen soll. Das gilt auch für das Gstaader Turnier», sagt Wawrinka im Interview mit der Berner Zeitung. Pikant, denn eigentlich ist sein Antreten vertraglich zugesichert.
Der Botschafter-Vertrag mit Swiss Tennis, der bis Ende 2016 läuft, verpflichtet den Paris-Sieger dazu, neben den Partien im Davis Cup auch die ATP-Turniere in Basel und eben in Gstaad zu bestreiten. Im Davis Cup ist Wawrinka vom 18. bis 20. September in Genf wieder zu bestaunen. Dann trifft die Schweiz in der Barrage um den Verbleib in der Weltgruppe auf Holland.
Gute Nachrichten gibts bei Wawrinka von der Verletzungsfront. Am Montag habe er erstmals seit Wimbledon wieder trainieren können. «Es geht besser, viel besser.» Statt mit dem Racket trainierte er zuletzt intensiv im Fitnessbereich, um für die zweite Saisonhälfte bereit zu sein. Heute lud er ein Video vom Training hoch. Die Message: Ich bin fit und bereit für Montreal.