Federer mit lockerem Auftaktsieg in Cincinnati
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Die Highlights der Partie:Federer mit lockerem Auftaktsieg in Cincinnati

Federer geniesst Zeit in Cincy
«Mit Familie ist es zehn Mal komplizierter»

Nach kurzer Sommerpause kehrte Roger Federer heute Nacht auf die ATP-Tour zurück. Mit einem lockeren 2-Satz-Sieg beim ATP-1000-Turnier in Cincinnati ebnete er den Weg für ein Schweizer Duell in der dritten Runde.
Publiziert: 14.08.2019 um 04:45 Uhr
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Aktualisiert: 15.08.2019 um 17:11 Uhr
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Roger Federer kann jubeln: 30 Tage nach der bitteren Finalniederlage in Wimbledon feiert er ein erfolgreiches Comeback auf der ATP-Tour.
Foto: keystone-sda.ch

Die bittere Niederlage im Wimbledon-Final scheint verdaut zu sein: Exakt 30 Tage nach dem heroischen Fünfsätzer gegen Novak Djokovic feiert Roger Federer in Cincinnati (USA) ein erfolgreiches Comeback auf die ATP-Tour. Der Baselbieter macht mit dem unbekannten Juan Ignacio Londero in der Nacht auf Mittwoch kurzen Prozess: 6:3 und 6:4, in gut einer Stunde Spielzeit. 

Im zweiten Satz sieht es für Roger zwischenzeitlich aber düster aus. Nicht wegen der Partie – die hat er zu diesem Zeitpunkt unter Kontrolle. Gerade mal fünf Punkte muss er bei eigenem Aufschlag im ersten Durchgang abgeben. Doch beim Stand von 2:2 im zweiten Satz verdunkelt sich der Himmel über Cincinnati schlagartig. Ein sintflutartiger Regenguss zwingt die beiden Spieler für eine knappe Stunde in die Kabine. 

Schweizer Duell in der dritten Runde?

Kurz nachdem der Center Court wieder trocken ist, gelingt Federer die Entscheidung: Londero, der auch mit 25 Jahren immer noch auf den ersten Sieg gegen einen Top-10-Spieler wartet, begeht im dümmsten Moment einen Doppelfehler. Federer schnappt sich das Break und gibt sich bei seinen folgenden drei Aufschlagsspielen keine Blösse mehr.

«Ich bin froh, konnte ich durchkommen und muss morgen nicht nochmals raus. Es ist schwer einen solchen Match einzuschätzen», bilanziert Roger bei SRF.

Mit dem Startsieg nimmt Roger, der in Cincinnati mit sieben Titeln Rekordsieger ist, Kurs auf Trophäe Nummer 8. Doch in der dritten Runde könnte ein altbekannter und zugleich schwerer Brocken warten: Stan Wawrinka. 

Damit es am ATP-1000-Turnier zum Schweizer Duell kommt, muss der Romand am Mittwochabend (19:30 Uhr) nachlegen. Stan trifft nach seinem Auftaktsieg gegen den Bulgaren Grigor Dimitrov auf Andrey Rublev aus Russland.

Nicht im Stadion sitzen wird dann Federers Familie. Der Maestro ist erstmals ohne sie beim Turnier in Ohio dabei, wie er vor dem Match gegen Londero gegenüber SRF erzählt. Was ändert das für ihn?

«Es ist eine viel einfachere Organisation. Mit Familie und Kindern ist alles zehn Mal schwieriger oder komplizierter. Alles im Guten natürlich. Mit Kindern ins Bett bringen oder schauen, dass sie nicht zu früh wach sind, wenn der Papi noch schläft. Von daher ist es für mich fast eine Umstellung ohne Kinder unterwegs zu sein. Man muss es geniessen, aber ich vermisse natürlich die Familie», sagt Federer. (nim/rib)

Das sagt Federer über die Tennis-Politik

Die Nachrichten-Bombe platzt letzte Woche sehr überraschend. Kurz vor dem aktuell laufenden Turnier in Cincinnati (USA) teilt die ATP mit, dass per sofort Roger Federer (38) und auch Rafael Nadal (33) nach langer Abwesenheit wieder in den Spielerrat gewählt worden sind.

Beide möchten wieder mehr Einfluss haben, nachdem sich die Stimmung unter Ratspräsident Novak Djokovic in den letzten Monaten verschlechtert hat. Nach seinem Auftaktsieg in der 2. Runde in Cincinnati gegen Londero erläutert Federer seine Beweggründe zur Rückkehr in die Tennis-Politik.

Trotz aller Querelen sieht er den Zustand des Tennis nicht so düster, wie manche vermuten. Roger sagt: «Wir kämpfen gerne ein wenig innerhalb unseres Sports anstatt den Horizont zu öffnen und uns gegen andere Sportarten gut zu schlagen. Aber es ist, wie es ist. Letztendlich denke ich immer noch, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen. Wir haben gute Zahlen in Bezug auf die Zuschauer oder beim Preisgeld. Es geht aufwärts.»

Natürlich kann es immer mehr sein. Das steht ausser Frage. Der Routinier möchte aber niemanden einen Vorwurf machen. «Ich rede nicht gern schlecht über unseren Sport. Wir haben viele sehr fleissige Leute, die ihr Turnier und das Tennis lieben», sagt Federer.

Ihm sei bewusst, dass sich das Spiel weiterentwickeln muss. Vielleicht könne er ein wenig helfen, indem er dem Spielerrat wieder beitrete. Federer kann dank seiner langen Karriere auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen und vergleicht: «Das Spiel steht definitiv an einem besseren Ort als vor 20 Jahren, als ich dazu kam. Und es war damals schon in einer guten Verfassung. Aber man macht immer Höhen und Tiefen durch.»

Bis zum Start der US Open übernächsten Montag kann sich Federer gedanklich voll und ganz auf die Politik konzentrieren. Er ist erstmals ohne seine Familie beim Turnier in Cincinnati. Was ändert das für ihn?
«Es ist eine viel einfachere Organisation. Mit Familie und Kindern ist alles zehn Mal komplizierter. Im Guten gemeint. Mit Kindern ins Bett bringen oder schauen, dass sie nicht zu früh wach sind, wenn der Papi noch schläft. Man muss es geniessen, aber ich vermisse natürlich die Familie», sagt Federer, der am Donnerstag seinen Achtelfinal bestreitet.

Die Nachrichten-Bombe platzt letzte Woche sehr überraschend. Kurz vor dem aktuell laufenden Turnier in Cincinnati (USA) teilt die ATP mit, dass per sofort Roger Federer (38) und auch Rafael Nadal (33) nach langer Abwesenheit wieder in den Spielerrat gewählt worden sind.

Beide möchten wieder mehr Einfluss haben, nachdem sich die Stimmung unter Ratspräsident Novak Djokovic in den letzten Monaten verschlechtert hat. Nach seinem Auftaktsieg in der 2. Runde in Cincinnati gegen Londero erläutert Federer seine Beweggründe zur Rückkehr in die Tennis-Politik.

Trotz aller Querelen sieht er den Zustand des Tennis nicht so düster, wie manche vermuten. Roger sagt: «Wir kämpfen gerne ein wenig innerhalb unseres Sports anstatt den Horizont zu öffnen und uns gegen andere Sportarten gut zu schlagen. Aber es ist, wie es ist. Letztendlich denke ich immer noch, dass sich die Dinge in die richtige Richtung bewegen. Wir haben gute Zahlen in Bezug auf die Zuschauer oder beim Preisgeld. Es geht aufwärts.»

Natürlich kann es immer mehr sein. Das steht ausser Frage. Der Routinier möchte aber niemanden einen Vorwurf machen. «Ich rede nicht gern schlecht über unseren Sport. Wir haben viele sehr fleissige Leute, die ihr Turnier und das Tennis lieben», sagt Federer.

Ihm sei bewusst, dass sich das Spiel weiterentwickeln muss. Vielleicht könne er ein wenig helfen, indem er dem Spielerrat wieder beitrete. Federer kann dank seiner langen Karriere auf einen grossen Erfahrungsschatz zurückgreifen und vergleicht: «Das Spiel steht definitiv an einem besseren Ort als vor 20 Jahren, als ich dazu kam. Und es war damals schon in einer guten Verfassung. Aber man macht immer Höhen und Tiefen durch.»

Bis zum Start der US Open übernächsten Montag kann sich Federer gedanklich voll und ganz auf die Politik konzentrieren. Er ist erstmals ohne seine Familie beim Turnier in Cincinnati. Was ändert das für ihn?
«Es ist eine viel einfachere Organisation. Mit Familie und Kindern ist alles zehn Mal komplizierter. Im Guten gemeint. Mit Kindern ins Bett bringen oder schauen, dass sie nicht zu früh wach sind, wenn der Papi noch schläft. Man muss es geniessen, aber ich vermisse natürlich die Familie», sagt Federer, der am Donnerstag seinen Achtelfinal bestreitet.

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Roger Federers Titel in Bildern. Klick dich durch die Galerie! Mailand 2001 – Der erste Titel für das grosse Talent. Im dritten Endspiel seiner Karriere bezwingt Federer Julien Boutter mit 6:4, 6:7 und 6:4.
Foto: Keystone
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