Siege in Melbourne, Paris, Wimbledon und bei den US Open. Der Triumph im Davis Cup, Olympia-Gold. Roger Federer (33) und Stan Wawrinka (30) haben die Schweizer Tennis-Fans reich beschenkt. Nur etwas gabs noch nicht: einen Schweizer Final bei einem Grand-Slam-Turnier.
In Wimbledon scheint das nun realistischer denn je. Rekord-Sieger Federer reist mit dem Rasen-Titel von Halle im Gepäck nach London, wo er mit dem achten Sieg alleiniger Rekordhalter werden kann. Der Erfolg dort sei sein ganz grosses Ziel, sagte der Baselbieter schon vor Monaten.
Wawrinka strotzt nach seinem zweiten Grand-Slam-Sieg in Paris nur so vor Selbstvertrauen. Zwar kam er in Wimbledon noch nie in den Halbfinal. Dass er es auch auf Rasen kann, hat er aber im Vorjahr bewiesen. Dort war er im Viertelfinal gegen Federer zwei Sätze lang der bessere Spieler.
Nach der gestrigen Auslosung können die beiden Schweizer Stars erst im Final aufeinandertreffen. Federer startet gegen den Bosnier Damir Dzumhur (23, ATP 87) und könnte nach der Papier-Form im Viertelfinal auf den Tschechen Tomas Berdych (29, ATP 6) und im Halbfinal auf den Schotten Andy Murray (28, ATP 3) treffen.
Wawrinka startet gegen den Portugiesen Joao Sousa (26, ATP 45). Sein Viertelfinal-Gegner wäre der Kanadier Milos Raonic (24, ATP 8), ehe es im Halbfinal zur Neuauflage des French-Open-Finals gegen Novak Djokovic (28, ATP 1) kommen könnte. Ist die Zeit für den Schweizer Final in Wimbledon gekommen?