Novak Djokovic (ATP 4) ist weiter auf der Suche nach der Top-Form. Seit dem French-Open-Sieg 2016 hat er nur noch zwei Turniere gewinnen können. Der absolute Siegesinstinkt ist dem 30-Jährigen verloren gegangen.
Nun steht mit Wimbledon der nächste Höhepunkt des Tennis-Jahres an. Urspünglich hätte Djokovic ohne Rasen-Spielpraxis an der Church Road antreten wollen. Doch der Serbe hat sich nach dem Viertelfinal-Aus in Roland Garros anders entschieden.
Der «Djoker» spielt diese Woche mit einer Wildcard beim ATP-Turnier in Eastbourne (England). Eine ungewohnte Entscheidung. Denn es ist erst das dritte Mal in seiner Karriere, dass er in der Vor-Woche eines Grand Slams ein Turnier bestreitet.
Die Chancen auf Djokovics vierten Wimbledon-Titel nach 2011, 2014 und 2015 sind so geschmälert. Nur selten gelingt es einem Spieler ein Turnier unmittelbar vor einem Major zu gewinnen und anschliessend auch das Grand-Slam-Turnier.
Zuletzt schaffte dies bei den Männern der Australier Patrick Rafter. Allerdings ists schon eine Weile her. 1998 siegte er in Long Island und dann an den US Open.
Selbst bei den Frauen dauert es bereits fünf Jahre (Asarenka – Sydney und Australian Open). Der letzte Spieler, der ein Turnier vor Wimbledon und dann auch Wimbledon selber gewann, ist John Newcombe (1967, Queens).
Djokovic hofft dennoch, dass er vom Turnier in Eastbourne profitieren wird. In der 1. Runde trifft er auf den Kanadier Vasek Pospisil.
An der Pressekonferenz erklärt er den Grund, weshalb er sich für eine Teilnahme entschloss: «Ich hatte in den letzten Jahren immer das Glück, im ersten Teil des Jahres viele Spiele und viel Erfolg zu haben. Auch in Roland Garros. Aber die Umstellung vom langsamsten zum schnellsten Belag ist eine grosse Herausforderung. Ich wusste, dass ich dieses Jahr ein Rasenturnier spielen wollte. Queens und Halle waren zu früh für mich. Eastbourne ist ein neuer Ort und es gibt es mir zusätzliche Motivation, hier zu sein.» (rib)