Seit 1891 findet in Paris alljährlich jeweils zwischen Mitte Mai und Mitte Juni das French Open statt. Während zwei Wochen spielen die besten Tennisspielerinnen und Tennisspieler um den Coupe Suzanne-Lenglen (Frauen) oder den Coupe des Mousquetaires (Männer).
Ruhm, Ehre, Prestige – und ein Name, der verpflichtet: Roland Garros. Doch wer ist dieser geheimnisvolle Mann, der dem Turnier seinen Namen gibt?
Ein ehemaliger Tennisspieler, ein finanzkräftiger Mäzen, ein findiger Architekt? Weit gefehlt! Der gute Roland Garros hat mit Tennis nichts am Hut.
Die Spur führt weit zurück in den ersten Weltkrieg. Da taucht Garros in den Geschichtsbüchern als französischer Luftfahrtpionier auf.
In jahrelanger, akribischer Arbeit entwickelte er ein Flugzeug, das für die Piloten besseren Schutz vor feindlichem Feuer bieten konnte. Ergänzt mit der starr nach vorne gerichteten Rohrbewaffnung entstand so das erste Jagdflugzeug überhaupt.
Durch gezielte Abschüsse von feindlichen Fliegern avancierte Garros zu einem der ersten Fliegerasse der Geschichte. Nach einer dreijährigen Gefangenschaft hinter feindlichen Linien starb Roland Garros im Oktober 1918 in einem Luftkampf.
Die French Open würdigen die Taten des tapferen Franzosen seit 1927 mit seinem Namen.
Roland Garros: Kein Sand, kein Racket, kein Filzball – eine Hommage der Franzosen an einen ihrer Kämpfer fürs Vaterland.