Als ob es noch weitere Gründe bräuchte, warum die Fans Roger Federer lieben. Der Tennis-Superstar kann nicht nur mit dem Racket ausgezeichnet umgehen, sondern beweist einmal mehr auch ein grosses Herz. In der aktuellen Corona-Krise greift er zusammen mit seiner Frau Mirka notleidenden Familien unter die Arme.
Die Ankündigung kommt gestern zur Mittagszeit: «Dies sind herausfordernde Zeiten für uns alle und niemand sollte zurückgelassen werden. Mirka und ich haben beschlossen, persönlich eine Million Schweizer Franken für die am stärksten gefährdeten Familien in der Schweiz zu spenden.»
Roger verbreitet die Botschaft via Instagram. «Unser Beitrag ist nur ein Anfang. Wir hoffen, dass sich andere anschliessen, um noch mehr bedürftige Familien zu unterstützen», so Federer. «Gemeinsam können wir diese Krise überwinden! Bleibt gesund!»
Vor einer Woche noch Kritik
Die Federers helfen also in der Coronakrise. Dabei gab es vor einer Woche noch leise Kritik am Maestro. Während eine Schreckensbotschaft nach der anderen die Schweiz (und die Welt) in Atem hielt, schwieg der 38-Jährige beharrlich. Keine Statement, keine aufmunternde Botschaft, kein lustiges Video aus dem Heim-Training, wie es viele andere Stars posten.
Erst Bundesrat Alain Berset lockte Federer aus der Reserve mit dem Hashtag #soschützenwiruns. Zwei Stunden nach der Aufforderung brach Federer sein Schweigen. «Wir müssen schauen, dass wir das seriös nehmen. Unglaublich seriös sogar», so die Worte des Baselbieters.
Jetzt der nächste, wohl überlegte Schritt. Die Federers werfen nicht einfach mit einer Million um sich. Das Geld dient als Startkapital, wie in einer Mitteilung der «Roger Federer Foundation» erklärt wird.
Nothilfepaket für Familien
«Mirka und Roger Federer spenden persönlich eine Million Schweizer Franken als Startkapital für einen Überbrückungsfonds für notleidende Familien in der Schweiz in Zeiten von Corona. Damit verbinden sie die Hoffnung, dass der vom Verein Winterhilfe neu gegründete Fonds von weiteren privaten und juristischen Personen zusätzlich gespeist wird.»
Es sei ein Nothilfepaket, dass die Federers schnüren zusammen mit dem Verein Winterhilfe, einem langjährigen Partner von Federers Stiftung. «Mirka und Roger Federer wollen ein Zeichen der Solidarität setzen.»
Der Fond wird ab heute operationell sein. Er soll dann bereits erste Beiträge wie Gutscheine für Lebensmittel oder Kinderbetreuung ausstellen können. «Wir müssen Familien in einer Notlage schnell und unbürokratisch helfen», schreibt Federer. Noch bevor die staatliche Hilfe greift. Pro Familie soll es bis zu 500 Franken geben.
Betroffene können Antrag stellen
Die Auswahl der Familien läuft über die kantonalen oder nationalen Geschäftsstellen der Winterhilfe. Betroffene Familien, die akut von der Krise betroffen sind, können dort ihre Anfragen stelle (www.winterhilfe.ch). Und wer helfen will, der kann das via Spende auf das Konto der Winterhilfe machen: IBAN CH68 0900 0000 8000 8955 1, Stichwort: Familien in Not.
Dass Federer gerne hilft, ist nichts Neues. Der Tennis-Star ist auch ein Philanthrop. Mit seiner Stiftung ermöglicht er Kindern den Zugang zu Schulbildung. In der Schweiz und vor allem in Afrika haben schon über 1,5 Millionen Kinder von der Wohltätigkeit Federers profitiert. Nun also leistet er auch akute Hilfe.