«Ein Spritzer Farbe wäre schön»
Federer wünscht sich Kleider-Revolution in Wimbledon

Wimbledon ist der Ort der grossen Traditionen. Dazu gehört auch die weisse Kleidung der Spieler. Roger Federer würde es aber gerne sehen, wenn die Chefs etwas mehr Farbe zuliessen.
Publiziert: 10.07.2018 um 13:28 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:24 Uhr
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«Es wäre auch schön, einen Spritzer Farbe hinzuzufügen, um ehrlich zu sein», sagt Roger Federer in Wimbledon.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Marc Ribolla aus Wimbledon

Wenn es einen Ort gibt, wo auf Tradition und Etikette auch heutzutage noch Wert gelegt wird, dann im All England Lawn Tennis Club in Wimbledon. Das Turnier an der Church Road ist aktuell in der 141. Austragung. Besonders auffällig ist dabei natürlich der Dress-Code für die Spieler.

Wimbledon beharrt auf einer rein weissen Spielkleidung inklusive Schuhe. Eine Tradition, die bis ins 19. Jahrhundert zurück geht und mal mehr, mal weniger interpretiert wird. Mindestens 90 Prozent des Outfits muss weiss sein. Farbstreifen sind lediglich bis zu einer Breite von einem Zentimeter erlaubt.

Das Outfit wird vor jedem Spiel kontrolliert. Selbst ein achtfacher Champion wie Roger Federer (36) muss seine Unterwäsche von den Offiziellen für gut befinden lassen, bevor er auf den Centre Court darf.

«Ein Spritzer Farbe wäre schön»

Roger respektiert dies logischerweise. Er würde aber auch eine Lockerung begrüssen. «Es macht Spass, dass es hier anders ist, aber es wäre auch schön, einen Spritzer Farbe hinzuzufügen, um ehrlich zu sein», sagt er.

Er verstehe, dass Traditionen halt so sind, wie sie sind. Der aktuelle Vorsitzende von Wimbledon, Phil Brook, ist ein Verfechter der strengeren Kleidervorschriften aus den 50er- und 60er-Jahren.

Federer gibt zu bedenken, dass es auch schon anders war. «Borg und McEnroe spielten im roten Outfit. Ich sage nicht, dass dies wieder passieren sollte. Aber vielleicht wäre es schön, wenn wir es ein bisschen vermischen würden», meint er.

Mehr Farbe in Wimbledon würde den Herstellern mehr Kreativität ermöglichen. «Es schafft so auch für die Marken eine Herausforderung, wie unterschiedlich sie das Weiss gestalten können», glaubt Federer, der neu mit Uniqlo spielt.

Auch Federer wurde schon gerügt

Wer sich nicht an die Regeln hält, wird gebüsst oder verwarnt. Diese Erfahrung musste auch Federer 2013 machen, als er wegen seinen orangen Schuhsohlen gerügt wurde und die Schuhe wechseln musste.

Jedes Jahr entdecken die Wimbledon-Oberen zuviel Farbe bei den Stars. Venus Williams musste 2017 während einer Regenpause ihren BH wechseln, weil die rosafarbenen Träger auf ihren Schultern zu sehen waren.

Auch für die Zuschauer gibts einen – allerdings etwas gelockerten – Dress-Code. Allgemein sollten sie «Smart Casual» erscheinen. Nur in einigen Mitglieder-Bereichen sind Jeans oder Sportschuhe verboten, dort ist Jacket und Krawatte Pflicht.

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