Nick Kyrgios (21, ATP 16) gegen Roger Federer (35, ATP 6) – ein Duell, das eigentlich schon am 17. März hätte über die Bühne gehen sollen. Doch kurz vor Spielbeginn gibt der Australier aufgrund einer Magenverstimmung Forfait. Der Schweizer avanciert in den Halbfinal und gewinnt später das Turnier.
Zwei Wochen später stehen die gleichen Namen wieder auf dem Matchblatt. Wieder in den USA. Und wieder eliminierte Kyrgios auf dem Weg zum Duell mit dem Maestro den jungen Deutschen Alexander Zverev (19, ATP 20). Déjà-vues, wohin das Auge reicht. Auch wenn sich Federer und Kyrgios in Miami nicht wie in Indian Wells im Viertelfinal, sondern im Halbfinal gegenüberstehen.
Federer hält grosse Stücke auf den Australier, der zuletzt weniger durch unsittliche Aktionen, dafür mit sackstarkem Tennis auffällt. «Wenn er es gut spielt und mental top ist, dann ist er für mich ein Top-5, Top-10-Spieler, locker sogar», sagte er vor dem angesetzten Kräftemessen vor 14 Tagen. An dieser Meinung dürfte sich unterdessen wenig geändert haben.
Duell der Husarenstücke
Erst recht nicht, wenn sich der Schweizer die Highlights der zwei Supertalente zu Gemüte geführt hat. Dort packt der Spektakel-Mann aus Canberra mal wieder das Zauberhändchen aus. Per Tweener – dem Schlag zwischen den Beinen hindurch – lässt sich Kyrgios einen Winner gutschreiben.
Da werden Erinnerungen an den Super-Tweener von Federer im US-Open-Halbfinal von 2009 gegen Novak Djokovic wach.
Beim bisher einzigen Aufeinandertreffen hat der 18-fache Grand-Slam-Champ den Kürzeren gezogen: Im Masters-Turnier im Jahr Madrid 2015 nach zweieinhalbstündiger Schlacht – und das mit Matchball!
Apropos Matchball: Zwei davon musste der Baselbieter im Viertelfinal-Krimi gegen Tomas Berdych (31, ATP 14) abwehren. Federer ist also gewappnet – mental und spielerisch. Ob er diesmal gegen den Showman aus Canberra ein Rezept findet? Die Antwort gibts ab ca. 1 Uhr Schweizer Zeit.