Ende April kehrt Maria Scharapowa (30) nach ihrer 15-monatigen Dopingsperre wieder auf die WTA-Tour zurück. Und die Turnierorganisatoren empfangen sie mit offenen Armen: In Stuttgart, Madrid und Rom gibts für die Russin Wildcards.
Der Rückschlag folgt allerdings schon kurz darauf: Beim Grand-Slam-Turnier von Paris findet Scharapowa keinen Unterschlupf. Nicht einmal für die Quali von Roland Garros bekommt sie eine Wildcard.
«Integrität ist einer unserer wichtigsten Punkte. Wir können nicht einerseits unsere Investitionen im Anti-Doping-Kampf erhöhen und andererseits Frau Scharapowa einladen», sagt Verbands-Boss Bernard Giudicelli.
Nun wird bekannt: Auch die TV-Stationen zeigen Scharapowa bei den French Open die kalte Schulter. Weder «Eurosport» noch der britische Sender «ITV» wollen Scharapowa als Expertin im Studio, wie die «Daily Mail» meldet.
Über ein Trostpflästerchen darf sich die frühere Nummer 1 der Welt dennoch freuen. Fürs WTA-Turnier in Birmingham im Juni bekommt sie ihre nächste Wildcard – und offenbar einen hübschen Vertrag, der ihr auch für 2018 einen Startplatz bei dem britischen Turnier garantiert.
«Sie hat einen Fehler gemacht, den wir nicht gutheissen wollen», sagt der britische Verbandschef Michael Downey. «Aber sie hat ihre Strafe abgesessen und kann jetzt wieder spielen. Davon profitieren unser Turnier unsere Fans, die sie auf britischem Boden spielen sehen können.»
Downey erhofft sich von Scharapowas Auftritt «mehr Geld, das wir in unsere Mission, mehr Leute zum Tennisspielen zu bringen, stecken können.»
Eine Haltung, die laut britischen Medien auch verbandsintern umstritten ist. Das grösste Aushängeschild des Sports auf der Insel hat seine Meinung längst kundgetan. «Ich denke, Scharapowa sollte sich zurückkämpfen müssen. Doch wenn die Turniere dank grosser Namen mehr Tickets verkaufen, werden sie es tun», sagt Andy Murray im März der «Times». (eg)