Das sind Momente, die Novak Djokovic besonders gefallen. Mit seinem souveränen 7:5, 6:3-Finalsieg über den Argentinier Diego Schwartzman (ATP 15) verewigt sich der 33-jährige Serbe in der Bestenliste der Tennis-Bücher. Sein fünfter Titel in Rom ist sein 36. bei einem Turnier der höchsten ATP-Kategorie, den Masters-1000. Damit hat er Rafael Nadal (35) überholt – und sich von Roger Federer (28) weiter distanziert.
Darüber hinaus hat Djokovic jedes der neun Events dieser Serie schon mindestens zwei Mal gewonnen – kein anderer Spieler hat dies auch nur einmal geschafft. Er ist wahrlich der Master der Masters!
Eine grossartige Leistung, nach der es zu Beginn des Matches gegen den in den letzten Tagen grossartig aufspielenden Schwartzman gar nicht aussieht. Schneller als er mitdenken kann, liegt er 0:3 mit zwei Breaks zurück. Verlieh Fussball-Legende Diego Maradona mit seinen aufmunternden Nachrichten im Sozialen Netz seinem Tennis-Landsmann Flügel? Nein, Djokovic erklärt seinen Fehlstart später anders: «Es regnete leicht und es kamen viele Geräusche von den Fans aus den Tribünen, die ich nicht mehr gewöhnt war.»
«Du bist ein verrückter Spieler»
Kaum hat er sich auf die neuen Umstände eingestellt, ist er nicht mehr aufzuhalten. Bis 5:5 kann der 1,70m-kleine Gaucho noch mithalten, dann geht der 71 Minuten dauernde Satz an den Gegner. In Satz 2 das gleiche Spiel. Der «Djoker» kassiert sogleich ein Break. Doch was bedeutet das schon? Nichts, er breakt zurück, ist alsbald gar nicht mehr zu bremsen und bezwingt seinen Herausforderer, der noch nie gewinnen konnte, zum insgesamt fünften Mal.
«Du bist ein verrückter Spieler, so gut», lobt Schwartzman, der zuvor allerdings mit Viertelfinal-Gegner und Weltnummer 2 Nadal (Sp) sowie Halbfinal-Rivale Denis Shapovalov (Ka, ATP 14), der ihn am Vorabend dreieinhalb Stunden forderte, ungleich schwierigere Hürden zu beseitigen hatte als die Weltnummer 1. Die bekam es mit Salvatore Caruso (ATP-Nummer 87), Filip Krajinovic (29), Dominik Koepfer (97) und eben Ruud (34) zu tun...
Das schmälert Djokovics Freude freilich keineswegs: «Ich spielte heute mein bestes Tennis. Dass ich meinen fünften Gang fand, als es besonders zählte, macht mich besonders stolz», sagt er im ersten Interview auf dem Court durch die Maske hindurch. Und: «So reise ich mit dem bestmöglichen Gefühl nach Paris.»
Gelingt es ihm dort, nach dem verpatzten Versuch bei den US Open seinen 18. Grand-Slam-Titel zu gewinnen? Sicher ist: Wenns um die Geschichtsbücher – und die Bestmarken seiner Erzrivalen Federer (20) und Nadal (19) – geht, ist Djokovic besonders parat.
Die Rumänin Simona Halep gewinnt das Frauen-Turnier in Rom. Ihre tschechische Gegnerin, Titelverteidigerin Karolina Pliskova, bricht den Match beim Stand von 0:6, 1:2 verletzt ab.
Die Rumänin Simona Halep gewinnt das Frauen-Turnier in Rom. Ihre tschechische Gegnerin, Titelverteidigerin Karolina Pliskova, bricht den Match beim Stand von 0:6, 1:2 verletzt ab.