Kurz nach Wimbledon im Juli zieht Tennis-Star Novak Djokovic (30) den Stecker. Der Serbe bricht die Saison wegen seiner langwierigen Ellbogen-Verletzung frühzeitig ab. Ein Schock für ihn, der zuvor 51 Grand-Slam-Turniere in Folge bestritten hatte.
Die ehemalige Nummer 1 und zwölffacher Major-Sieger ist nun aber wieder erholt und kehrt nach fast einem halben Jahr Abwesenheit zurück. Djokovic (ATP 12) tritt ab Freitag bei Mubadala World Tennis Championsip in Abu Dhabi, einem Exhibition-Turnier, an. Im Vorfeld nimmt sich der «Djoker» bei «sport360.com» Zeit für sein erstes längere Interview seit dem Saison-Abbruch.
Djokovic konnte Arm nicht mehr heben
Die Zeit davor sei eine richtige Achterbahnfahrt für ihn gewesen. Der definitive Entscheid sei ihm nicht leicht gefallen. «Ich konnte es lange Zeit nicht tun, bis zu jenem Zeitpunkt, wo mir das Universum etwas schickte, das für mich unvermeidlich war. Ich konnte nicht mehr spielen, es gab keine Wahl. Ich konnte meinen Arm nicht mehr heben», erzählt Djokovic.
Fast viereinhalb Monate lang hielt er kein Racket in der Hand. Erst vor vier Wochen begann er in Monaco wieder mit dem Training. Zusammen mit Radek Stepanek als neuen Coach neben Andre Agassi. Körperlich spürte Djokovic die lange Absenz.
«Ich habe den Ball vom ersten Training an gut getroffen, aber die Sache ist die, dass deine Muskeln, Knochenstrukturen und Bänder und Gelenke erst wieder stärker werden müssen und sich daran gewöhnen», sagt Djokovic.
«Man hat gesehen, was Federer bewiesen hat»
In seine Pause fiel auch die Geburt des zweiten Kindes, Tochter Tara, im September. Dadurch konnte sich Djokovic vermehrt der Familie widmen. «Erstmals in meiner Profi-Karriere hatte ich soviel Zeit, für meine Frau Jelena, für meinen Sohn Stefan. Ich konnte mich stärker um meine Stiftung kümmern», streicht er weitere Vorteile heraus.
Doch nun ist sein sportlicher Ehrgeiz wieder gross. Djokovic freut sich aufs Comeback und endlich wieder Matches spielen zu können. Obwohl er sich Zeit gibt, sind die Ziele alles andere als bescheiden.
«Ich würde Sie anlügen und nicht ehrlich sein, nicht zu Ihnen und nicht zu mir, wenn ich etwas weniger sagen würde als die Nummer 1 zu sein und Grand Slams zu gewinnen», sagt er. Er möchte sein Leben und das Tennis geniessen, das treibe ihn an.
«Das hat auch Roger bewiesen. Man hat ja gesehen, was er letzte Saison nach einer ähnlich langen Abwesenheit geleistet hat und fast wieder die Nummer 1 geworden ist», erklärt Djokovic.
Seinen ersten Match beim Comeback bestreitet er am Freitag gegen den Sieger der Partie Thiem – Rublev. (rib)