Ist das Djokovics letztes Training in Melbourne?
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Visums-Entscheid ausstehend:Ist das Djokovics letztes Training in Melbourne?

Diverse mutmassliche Gesetzesverstösse, mehrere Jahre Knast drohen
Darum wird jetzt gegen Djokovic international ermittelt

Die Einreise-Affäre könnte für Novak Djokovic ein juristisches Nachspiel haben. Denn die Weltnummer 1 hat in den letzten Wochen an mehreren Orten gegen Gesetze und Regeln verstossen.
Publiziert: 13.01.2022 um 11:44 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2022 um 14:38 Uhr
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Am Donnerstag trainiert Novak Djokovic in der Rod Laver Arena von Melbourne.
Foto: keystone-sda.ch

Die Welt wartet weiter auf den Entscheid des australischen Immigrationsministers Alex Hawke, ob Novak Djokovic im Land bleiben darf oder nicht. Selbst wenn am Freitag das Chaos um das Visum des Serben beendet werden sollte, könnte die Geschichte auf der juristischen Ebene weitergehen.

Denn der Fall hat inzwischen so viel Staub aufgewirbelt, dass mindestens drei Länder rechtlich gegen Djokovic vorgehen könnten.

Serbien

Am 16. Dezember wurde Djokovic in seiner Heimat positiv auf Covid-19 getestet. Dies steht so in den Unterlagen, die den australischen Behörden vorgelegt wurden. In Serbien wird nach einem positiven Test eine 14-tägige Quarantäne verordnet. Obwohl das Resultat am 16.12. um 20.19 Uhr feststand, behauptet der Tennis-Star, erst einen Tag später – und damit nach seinem Besuch eines Kinderturniers in Belgrad – vom Befund erfahren zu haben. So oder so hat Djokovic mit seinem Medien-Termin am 18. Dezember mit der französischen Sportbibel «l'Équipe» gegen die Vorschriften verstossen.

Gemäss serbischem Strafgesetzbuch drohen ihm wegen Nichteinhaltung der Gesundheitsvorschriften während einer Epidemie eine Geldstrafe oder bis zu 3 Jahre Gefängnis.

Spanien

An Silvester und Neujahr trainierte Djokovic auf der Anlage der Soto Tennis Academy im Süden Spaniens. Obwohl er am 22. Dezember negativ getestet wurde, hätte er eine Sondergenehmigung für eine Einreise nach Spanien benötigt. Dies wird seit September umgeimpften Serben so vorgeschrieben. Gemäss spanischen Medien soll es keinen Beleg für eine solche Genehmigung geben. Die Behörden ermitteln. Welche Strafe Djokovic genau droht, ist nicht klar.

Australien

Hier könnte Djokovic sein Einreiseformular zum Verhängnis werden. Darauf gab er bei seiner Landung in Melbourne an, in den 14 Tagen zuvor nicht gereist zu sein, was angesichts seines Spanien-Trips offensichtlich falsch ist. Diesen Fehler hat Djokovic zugegeben, schiebt ihn aber auf seinen Agenten, der das Formular ausgefüllt haben soll. «Es war ein menschliches Vergehen und sicherlich nicht beabsichtigt», so Djokovic.

Wegen Verstoss gegen das australische Biosicherheitsgesetz drohen bis zu 12 Monate Gefängnis.

Ebenfalls in Australien könnte Djokovic wegen Falschaussage juristisch belangt werden. Denn vor Gericht sagte er am 10. Januar, dass er am 16. Dezember positiv getestet wurde. In seinem Instagram-Statement vom 12. Januar steht dann aber, er habe erst am 17. Dezember vom Resultat erfahren. Diese Ungereimtheit könnte als Verstoss gegen das Kriminalitätsgesetz aufgefasst werden. Es drohen bis zu fünf Jahre Gefängnis. (red)

Die neusten Entwicklungen im Einreise-Chaos um Novak Djokovic gibts hier.

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