Diskriminierungs-Vorwurf an die BBC
Navratilova kassiert nur einen Zehntel von McEnroes Lohn

Tennis-Legende Martina Navratilova (61) schiesst gegen ihren Arbeitgeber, weil sie massiv weniger verdient als ihr männlicher Kollege.
Publiziert: 19.03.2018 um 17:17 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:00 Uhr
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Martina Navratilova (Mitte) fühlt sich beim Lohn benachteiligt.
Foto: REUTERS

Lohn-Zoff bei der BBC!

Tennis-Legende und TV-Expertin Martina Navratilova (61) wirft dem öffentlich-rechtlichen Sender vor, beim Lohn benachteiligt zu werden. Navratilova kassierte letztes Jahr für ihren Einsatz während des Wimbledon-Turniers 15'000 Pfund (gut 20'000 Franken). Ihr männliches Pendant John McEnroe liess sich seine Analysen mit mindestens 150'000 Pfund vergolden.

Sehr zu Navratilovas Ärger. «Ich war schockiert. Falls er nicht ausserhalb von Wimbledon noch eine Menge macht, würde er mindestens zehn Mal mehr verdienen als ich», schimpft die 18-fache Grand-Slam-Siegerin gegenüber der BBC-Sendung «Panorama». 

Navratilova weiter: «Eines ist sicher: Man hat mir nicht die Wahrheit erzählt. Ich bin nicht glücklich. Es ist immer noch das Netzwerk der alten Männer.» Ihr sei während der Vertragsverhandlung ein ähnliches Salär wie den männlichen Kollegen versprochen worden. 

Die BBC lässt diese Vorwürfe nicht auf sich sitzen. «Navratilova und McEnroe haben ganz andere Rollen, die überhaupt nicht verglichen werden können», erklärt der britische Staatssender die Lohndiskrepanz. Tatsächlich flimmerte «Johny Mac» letztes Jahr 30 Mal über die Bildschirme, während es Navratilova nur gerade auf zehn Einsätze brachte. 

«Navratilovas Pensum ist genau abgesprochen und geplant. Sie wird pro Einsatz bezahlt», beschreibt die BBC das Arbeitsverhältnis mit der gebürtigen Tschechoslowakin. «McEnroe hingegen muss während allen 13 Turniertagen präsent sein. Er ist zusammen mit Sue Barker das Gesicht unserer Wimbledon-Übertragung.»

Geht es nach dem konservativen Parlamentsmitglied Damien Collins, dann ist das letzte Wort im Experten-Zoff noch nicht gesprochen: «Dieses Lohngefälle ist falsch und unentschuldbar. Wir werden noch einige Fragen an die BBC haben.» 

Übrigens: Beim SRF kennt man solche Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern nicht. 

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