Es ist harte Arbeit, die der neue Favoritenschreck während 195 Minuten bis zum 7:6, 4:6, 6:4, 7:6 gegen Roberto Bautista Agut im Viertelfinal abliefern muss. Stefanos Tsitsipas tut dies mit seinem wilden Talent, der Kraft, einem lockeren Arm. Kurz: Tsitsipas ist aktiver, mutiger. Und er zeigt auch seine Gefühle.
Auf der Gegenseite steht ein unangenehmer Zeitgenosse, der bereits drei Fünfsatzspiele (unter anderem gegen Murray und Vorjahresfinalist Cilic) hinter sich hat. Über 14 Stunden hat Bautista Agut bis in seinen Viertelfinal gebraucht.
Fast 200 Minuten ohne Emotionen
Dann gehen Bautista Agut am Ende etwas die Batterien für neue Ideen aus. Der «Roboter» hat kein Programm mehr. Unaufgeregt, solide, emotionslos, eiskalt – das geht bis zum Ende des vierten Satzes noch gut. «Spürt er überhaupt Druck. Denkt er überhaupt nach?», fragt Eurosport-Reporter Philipp Eger richtig.
Unheimlich, wie der Spanier bei keinem Ball eine Regung zeigt. Keine saure Miene, aber auch kein Lächeln. Doch sein Spiel mit tollen Aufschlägen ist oft eine Augenweide.
«Ich lebe meinen Traum!»
Am Ende tobt das Stadion mit über 15'000 Fans. Die meisten jubeln für den griechischen Tennis-Philosophen, der am liebsten über das Leben nachstudiert – und dies auch auf den sozialen Netzwerken macht..
Beim Siegerinterview mit Jim Courier reisst Tsitsipas die Zuschauer nochmals von den Sitzen: «Ich lebe meinen Traum. Ich arbeitete hart, um jetzt hier zu sein. Die Halbfinals bei Grand Slam-Turnieren waren mein Ziel für 2019. Dieser Sieg war wichtig, weil er zeigte, dass mein Erfolg über Roger Federer kein Zufall war!»
Die schrecklich nette Familie…
Applaus von den Rängen auch, als der Grieche minutenlang noch seine Familie und das nahe Umfeld in der Spieler-Box einzeln vorstellt: Vater, Mutter, Bruder und Schwester. Die Tenniswelt hat ein neues Idol. Dankbar, offen und humorvoll.
Die Nächte werden härter…
Für den TV-Nachtvogel gehen die Spiele langsam zu Ende. Diesmal muss er bis 02.33 Uhr warten, ehe grosses Tennis gezeigt wird. Denn jetzt müssen beim Start um 01.00 Uhr für die wirklich eingefleischten Fans zuerst die Doppel-Partien herhalten.
«Sensation» im Damen-Doppel…
Dabei kommt es sogar zu einer grossen Überraschung: Die topgesetzten Tschechinnen Krejcikova und Siniakova verlieren den Viertelfinal gegen das um 19 Jahre ältere Duo Stosur/Zhang (Aus/China) mit 6:7, 6:7. Der Eurosport-Reporter ist der schlechteste Mann auf dem Feld. «Die Schwachstelle heisst Zhang. Die Chinesin wird dieses Doppel entscheiden.» Sie tut es mit tollen Schlägen…
«Wer Angst hat, verliert. Versuchen Sie mal mit einer Sonnenbrille Tennis zu spielen. So ein einfacher Ball kann tödlich sein. Jetzt geht sie zur Bank und schämt sich!»
Dortmund – Bayern München 1:2…
Genug, genug. Auch die Pausen-Werbung mit Torhüter-Legende Olli Kahn für einen Wettanbieter machen die Nächte nicht kürzer. Der Nachtvogel musste diese bestimmt schon über 50 Mal anschauen. Und bei der Bundesliga-Wette tippt Kahn immer noch die gleichen Resultate ein: Schalke – Leipzig 1:0, Dortmund – Bayern München 1:2…
Vom 20. Januar bis 2. Februar finden in Melbourne die Australian Open statt. In welcher Form treten die Stars beim ersten Grand Slam des Jahres an?
Zeitplan, Rekorde, Regeln: Das müssen Sie über die Australian Open wissen.
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