Beizer und Tennislehrer heissen Federer willkommen
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Vorfreude in Rapperswil:Beizer und Tennislehrer heissen Federer willkommen

«Der macht sicher nicht viel Lärm»
Ganz Rapperswil freut sich auf die Familie Federer

Roger Federer baut in Rapperswil-Jona direkt am Zürichsee sein neues Heim. Die Gemeinde freut sich schon auf den Superstar. Auch, weil das Projekt durchs Band gefällt.
Publiziert: 20.03.2019 um 16:38 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2019 um 16:36 Uhr
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Hallo, Rapperswil! Federer zieht mit seiner Familie an den Zürichsee.
Foto: AFP
Nicole Vandenbrouck, Mathias Germann und Stefan Meier

Rapperswil freut sich auf die Familie Federer. In der Kempratner Bucht baut Roger Federer sein neues Zuhause. Auf einer rund 16'000 Quadratmeter grossen Parzelle entsteht das neue Federer-Heim.

Sein direkter zukünftiger Nachbar am «Seegubel» Karl Winiger gibt sich wortkarg. «Der macht sicher nicht viel Lärm», sagt er nur gegenüber BLICK. Auf der anderen Seite der Parzelle steht das «Gästehaus Gubel». Dieses feudale Anwesen ist im Besitz der Migros und dient als Gaststätte für firmeninterne Seminare und auch andere Events.

Das Projekt der Federers ist in der Nachbarschaft mit sehr viel Wohlwollen aufgenommen worden. Insgesamt gab es drei Einsprachen gegen das Projekt, das bis Anfang September letzten Jahres einsehbar war. Mittlerweile hat die Stadt Grünes Licht gegeben.

Ein Bau aus mehreren Gebäuden

Denn Federer protzt nicht. Der geplante Bau besteht aus mehreren Gebäuden. Die meisten davon sind eingeschossig. Die Ausnützung des Grundstücks wird unterschritten, wie Walter Locher gegenüber BLICK verrät. Er ist der Anwalt der Erbgemeinschaft Otto Rühle, die offiziell nach wie vor als Bauherrschaft auftritt. Aber nur offiziell. Dahinter steckt Federer.

Die Gemeinde Rapperswil-Jona hat alle Direktbetroffenen zu Einzelterminen eingeladen und dabei das Projekt detailliert vorgestellt. SVP-Nationalrätin Barbara Keller-Inhelder wohnt direkt über die Strasse. «Ich habe die Pläne gesehen. Das Projekt begeistert mich enorm! Es könnte nicht schöner sein. Die Seesicht bleibt uns erhalten», sagt sie. Ihr sei es nicht im Traum eingefallen, Einsprache einzulegen. «Denn es wird nicht aus Profit-Gründen gebaut und daher nicht jeder Zentimeter ausgenützt.»

Ein Schulzimmer und ein Rosenbeet in Tennis-Platz-Grösse

Eines der zahlreichen Gebäude auf der Parzelle soll ein Schulzimmer sein. Zuvorderst an der Strasse sollen die bestehenden zwei kleinen Gebäude bestehen bleiben. Eine Art Pförtnerhäuschen soll geplant sein. Ein besonders schönes Detail: Ein grosses Rosenbeet im Projekt entspricht der Grösse eines Tennis-Platzes. Wer weiss, was daraus noch entsteht …

«Jeder Neuzuzüger ist schön für unser Quartier. Und natürlich würden wir uns freuen, wenn die Familie Federer bei uns Mitglied würde», sagt Patricia Bucher, Präsidentin Quartierverein Lenggis/Kempraten. Ein Hinzug des Superstars wäre ein «Image-Gewinn für Rappi-Jona und die ganze Region».

«Viel sympathischer als ein russischer Oligarch»

Auch Andreas Neeser freut sich auf die Federers. Er betreibt die Physio-Therapie-Praxis «MedAction» schräg gegenüber des Grundstücks. «Er ist ein wahrer Champ. Es ist ein moderates Projekt, und kein Renditeprojekt, das finde ich gut. Und ist viel sympathischer, als wenn zum Beispiel ein russischer Oligarch ein Schloss hinbauen würde.»

Das Projekt vor Ort betreuen BGS & Partner Architekten. Doch dahinter steht vor allem ein südafrikanisches Architektur-Büro SAOTA.

Einer der Nachbarn wird auch der Bier-Milliardär Jorge Lemann sein. Der dritttreichste Schweizer (Vermögen 21 bis 22 Milliarden Franken) wohnt rund 1 Kilometer entfernt. Auf dem Rasen-Tennisplatz des schweiz-brasilianischen Doppelbürgers hat sich Federer auch schon auf Wimbledon vorbereitet.

Im Kinderzoo sind die Federers schon Stammgast 

Und noch ein weiterer, alter Bekannter von Federer freut sich auf die Familie. SRF-Kommentator Stefan Bürer begleitet Federer seit Jahren. Er ist Präsident des Tennis-Club Rapperswil. «Die ganze Familie Federer ist mehr als willkommen in unserer Stadt und in unserem Club. Und sie würden sich sicher wohlfühlen beim TC Rapperswil, zum Kinderzoo und zum See sind es je rund 100 Meter – die Lage ist einmalig!», sagt er zu BLICK.

Klar, der Kinderzoo. Auch dort empfängt man die Federers mit offenen Armen. «Es wäre toll, wenn Federer gleich um die Ecke wohnen würde. Federer kommt aber auch so häufig mit seinen vier Kindern zu uns. Auch mit Freunden. Er ist völlig locker, liebt unser neues Asien-Restaurant. Die Asiaten flippen dann komplett aus, die Schweizer sind zurückhaltender. Federer nimmt sich Zeit für Fotos mit allen, auch für das Personal und die Küchenmannschaft», erzählt Direktor Benjamin Sinniger. «Es gibt viele Superstars, die arrogant sind. Er nicht. Er ruft nicht an und sagt: Ich will einen speziellen Parkplatz oder Security. Auch keine Gratiseintritte. Mirka Federer zahlt an der Kasse wie jeder andere auch.»

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