Mit dem Schweizer Fed-Cup-Team stand Belinda Bencic (WTA 11) letztes Wochenende beim Triumph in Leipzig im Mittelpunkt des Interesses. Die 18-Jährige sorgte im Weltgruppe-Viertelfinal mit zwei Einzel- und dem Doppelsieg für den Grundstein zum Sieg über Deutschland.
Während Belinda am Samstagmittag zum Schläger greift und Andrea Petkovic schlägt, ereignet sich hunderte Kilometer südwestlich Historisches. Ihr Bruder Brian, der Ende Februar 16 Jahre alt wird, spielt erstmals einen Match auf der Profi-Tour.
Bencic kann dank einer Wildcard in der Qualifikation des ITF-Future-Turniers in Oberentfelden AG teilnehmen, das mit 25'000 Dollar dotiert ist. Bisher spielte Brian nur auf der Junioren-Tour mit und hat noch kein ATP-Ranking.
Die Auslosung beim Debüt in der Aargauer Provinz meint es mit ihm aber schlecht. Er muss gegen den an Nummer 11 gesetzten, 26-jährigen Franzosen Elie Rousset (ATP 1106) antreten. Belindas Bruder verliert in zwei Sätzen mit 3:6 und 3:6.
Der Weg an die Spitze ist für Brian noch weit, die Fussstapfen von Roger Federer oder Stan Wawrinka sind riesig. In der Schweizer Rangliste ist der Teenager des TC Ried, der oft bei Swiss Tennis in Biel trainiert, zurzeit die Nummer 233.
Mit starkem Nachwuchs sieht es bei den Männern sowieso düster aus. In den Top 700 der ATP-Rangliste ist mit Antoine Bellier (19) nur ein Schweizer unter 21 Jahren klassiert.
Bencic junior spielt seit dem fünften Lebensjahr Tennis. Schwester Belinda sagte kürzlich an den Australian Open in einem Interview mit «L'Illustré» über ihre Beziehung: «Wir zankten früher sehr viel, weil wir aktive Kinder waren. Heute haben wir ein schönes Verhältnis. Er ist drei Jahre jünger und lebt in der Schweiz. Leider sehen wir uns nicht viel, dafür schreiben wir einander oft.»
Ob es mit der geplanten Profikarriere von Brian etwas wird, wird sich weisen. Vielleicht gibt es aber in ferner Zukunft einmal ein Mixed-Doppel Bencic/Bencic?