Das Timea-Wunder
«Habe keine Ahnung, wo meine Limiten sind»

Timea Bacsinszky ist als Nummer 26 der WTA-Rangliste so gut wie noch nie klassiert. Ihre Karriere war 2013 aber schon praktisch zu Ende.
Publiziert: 09.03.2015 um 12:07 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 04:36 Uhr
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Nach vielen Verletzungen und dem Absturz bis auf Rang 242 wollte Timea im April 2013 zurücktreten.
Foto: Keystone

Mit dem Monterrey-Turniersieg klettert Timea Bacsinszky in der Weltrangliste von Platz 31 auf 26. So gut war sie in ihrer Karriere noch nie klassiert.

Zum ersten Mal seit dem 6. September 2009 und Patty Schnyder (Rang 20) ist wieder eine Schweizerin in den Top 30 platziert. Bei der Siegeransprache wird die 25-Jährige kurz von den Emotionen überwältigt.

Sie greift zum Handtuch, um sich Tränen wegzuwischen. «Ich bin einfach glücklich, am Anfang des Jahres so gut zu spielen», sagt Timea. Mit ihrer Erfolgsstory wird wohl auch ihr komplizierter Name den Fans geläufiger.

Dass Bacsinszky überhaupt wieder auf dem Tenniscourt steht, grenzt an ein Wunder. Nach vielen Verletzungen und dem Absturz bis auf Rang 242 wollte sie eigentlich im April 2013 zurücktreten und im Herbst eine Hotelfachschule in Genf beginnen. Angemeldet war sie bereits und absolvierte schon ein Praktikum in einem Hotel.

Doch dann erhielt sie einen Platz in der Roland-Garros-Quali und das Tennis-Fieber packte sie wieder.

«Meine Mutter war irritiert und warnte mich davor, dass ich mich doch lächerlich machen würde. Aber das war mir egal. Ich habe meinen Chef informiert, ein reduziertes Training aufgenommen und bin mit dem Auto nach Paris gefahren», sagt sie im Tennis-Magazin «Smash».

Sie trennte sich vom Vater, der ihre Karriere zuvor angetrieben hatte, und fand mit Stan Wawrinkas Ex-Trainer Dimitri Zavialoff einen neuen, einen erfahrenen Coach.

«Ich wollte noch einmal Tennis spielen, weil ich es wollte, von ganz innen heraus. Selbstbestimmt. Nicht wie früher, als andere über mich bestimmten», erzählt sie weiter.

Im Gegensatz zu früher ist sie auch lockerer und selbstbewusster drauf. Sie arbeitet mit einer Psychologin zusammen. «Das hat mir sehr geholfen. Ich habe Klarheit gefunden. Ich weiss heute, was ich will», erzählt sie im «Smash».

Bacsinszky ist so fit wie noch nie und das sportliche wie private Umfeld ist optimal für sie eingestellt. 2015 läuft sie bislang Belinda Bencic klar den Rang ab.

Wann ihr Aufstieg in die Weltspitze aufhört, weiss niemand. «Ich habe schlicht keine Ahnung, wo meine Limiten sind», sagt Timea.

Als nächstes bestreitet sie das WTA-Turnier in Indian Wells (USA) ab Mitte dieser Woche. (rib)

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