Das sagen Schweizer Sportler zum Trash-Talk
Sind die Tennis-Stars zu weich?

Nick Kyrgios hat Stan Wawrinka aufs Übelste beschimpft. Gehört Trash-Talk im Sport dazu? Ex-Fussball-Star Ludovic Magnin und Kloten-Flyers-Legende Marcel Jenni äussern sich über die Trash-Talk-Kultur.
Publiziert: 15.08.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:36 Uhr
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Ungeliebt: Nach seinem Angriff auf Stan Wawrinka bezieht Nick Kyrgios von allen Seiten Prügel.
Foto: AP Images
Mi. W./D. K./S. M.

Nach Nick Kyrgios’ verbalem Ausraster gegen Stan Wawrinka ging ein Aufschrei durch die Sportwelt. Zu Recht? Oder sind Tennis-Stars zu weich? Immerhin gehört der sogenannte Trash-Talk in anderen Sportarten zur Tagesordnung.

«Tennisspieler sind keine Weicheier!», ist Ex-Fussball-Star Ludovic Magnin (36) überzeugt. «Sie sind den Trash-Talk einfach nicht gewohnt. Da herrscht eine andere Kultur als im Fussball.» Verbale Provokationen würden bei den Fussballern dazugehören. «Meist gehts dabei um Familienmitglieder, Freundinnen und so weiter. Ähnlich wie zuletzt bei Wawrinka.»

Die heissesten Wortduelle seien für Magnin diejenigen mit Carlos Varela gewesen. «Zum Glück ist da jeweils kein Mikrofon mitgelaufen. Lustig ist, dass Carlos und ich uns neben dem Platz sehr gut mögen. Nach 90 Minuten sollte der Trash-Talk eh vergessen und erledigt sein...»

Viel Erfahrung im Trash-Talk hat auch der eben zurückgetretene Eishockey-Crack Marcel Jenni (41). «Irgendwie ist dieses dreckige Geschwätz doch gar nicht mehr zeitgemäss. Die Athleten sollten sich auf ihre eigene Leistung konzentrieren, befasst man sich mit dem Gegner, verliert man den Fokus», sagt Jenni.

Aber es sei halt so, dass es einen beim Sport manchmal überkommen könne. «Dann sollte man schon schauen, dass es nicht alle mitbekommen. Aber wenn da einer mit dem Tennisracket in der Hand solche Sachen von sich gibt, ist es schon unpassend.»

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