Das meint BLICK zum Timea-Out
Viel günstiger wird die Konstellation kaum mehr

Timea Bacsinszky hat mit dem Halbfinal-Aus den French Open ihre vielleicht beste Chance auf einen Major-Titel verspielt, meint BLICK-Sportchef Felix Bingesser.
Publiziert: 08.06.2017 um 21:43 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 00:49 Uhr
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Timea Bacsinszky scheitert im Halbfinal der French Open.
Foto: Keystone
Von Felix Bingesser
BLICK-Sportchef Felix Bingesser

Kommt so eine Chance nochmals? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht.

Wenn nicht, dann dürfte sich Timea Bacsinszky ein Leben lang zerknirscht zurück erinnern an diesen 8. Juni 2017. An ihren 28. Geburtstag. An den Tag, als alles angerichtet war für ihren erstmaligen Einzug in einen Grand-Slam-Final.

Weit mehr noch: Viel günstiger wird die Konstellation für einen Triumph auf höchster Ebene kaum mehr sein. Serena Williams macht Babypause. Eine überragende Spielerin ist in Paris nicht auszumachen.

Aber in einem fehlerhaften und etwas grotesken Breakfestival bei windigen Bedingungen bleibt Bacsinszky das Happyend versagt.  Etwas gar leichtfertig und flatterhaft hat sie das Spiel aus der Hand gegeben. Das weiss sie selber am besten.

Trotzdem: Die so sensible und verletzliche Bacszinszky hat massgeblich beigetragen zu einem erneuten Schweizer Tennis-Festival. Gerade ihr hätte man aufgrund ihrer konfliktbeladenen Biografie den ganz grossen Coup von Herzen gegönnt.

Jetzt muss ihr welscher Compagnon Stan Wawrinka die Kohlen aus dem Feuer holen. Er kann für die kleine aber feine Tennisnation Schweiz den 27. Titel gewinnen.

Ja, das Schweizer Tennis erlebt wieder Sternstunden. Ein Land mit 170 000 lizenzierten Spielern mischt auch in Abwesenheit von Roger Federer die Szene auf.

Zum Vergleich: Die Amerikaner warten seit 15 Jahren auf einen Grand Slam-Titel bei den Männern. Und da spielen 17 900 000 Menschen Tennis. Inklusive Donald Trump.

Aber der ist Fan von Rafael Nadal.

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