Vergangene Woche geistert ein Bild aus dem Jahr 2002 durchs Netz. Es zeigt acht Tennisspieler, damals die Besten des Jahres. Unter ihnen Andre Agassi, Albert Costa, Jiri Novak und Marat Safin. Und er: Roger Federer. Er ist auch der Einzige, der aus dieser Zeit noch geblieben ist.
Weil er seine Saison bereits im Juli für beendet erklärt, ist er nun erstmals seit damals nicht bei den World Tour Finals, die damals noch unter dem Namen Tennis Masters Cup firmierten. Federer gehört auch erstmals seit 14 Jahren nicht mehr zu den Top Ten der Weltrangliste.
Und trotzdem beendet er das Jahr als Nummer 16 der Welt, obwohl er nur sieben Turniere bestritten hat. Sich in einem Sport, dessen Anforderungen an den Körper in den letzten zwei Jahrzehnten massiv zugenommen haben, so lange an der Spitze zu behaupten, ist eine unfassbare Leistung.
Neben den zahlreichen Rekorden, die Federer in dieser Zeit aufgestellt hat, ist diese Konstanz auf höchstem Niveau wohl seine eindrücklichste Leistung. Möglich ist das nur, weil er nie etwas dem Zufall überlässt. Weil er gelernt hat, auf die Signale seines Körpers zu hören. Und das Tennis liebt.
Björn Borg beendete seine Karriere mit 26. Pete Sampras zog mit 32 einen Schlussstrich, wie auch Mats Wilander. Stefan Edberg hatte schon mit 30 keine Lust mehr. Federer schon. Er hat im Juli die Notbremse gezogen, weil er auch mit 35 Jahren nichts lieber tut.
Darum sollte niemand überrascht sein, wenn Folgendes eintrifft: Wenn im nächsten November die Plakate für die World Tour Finals gedruckt werden, ist Roger Federer wieder dabei. Wie damals 2002.