Zwei Rogers machen Basel. Der eine – Turnierdirektor Brennwald – seit 48 Jahren, langfristig kein Ende in Sicht. Der andere – Federer – seit bald zwanzig Jahren, Ende mittelfristig in Sicht. Beide sind hauptverantwortlich, dass sich diese Schweizer Tennis-Woche als absolutes Sport-Highlight etabliert hat. Boss Brennwald spricht heuer sogar von «den besten Swiss Indoors aller Zeiten». Und dies schon vor dem i-Tupfer der Finalissima.
Das Turnier steht wirtschaftlich auf festen Pfeilern und hält seit Dekaden unberechenbaren Böen vieler Orkane stand, welche die ATP mit Diskussionen um den Turnierkalender und verletzte oder ermüdete Spieler mit kurzfristigen Absagen auslösen. Das ist der Verdienst des weitsichtigen Turnierchefs. King Roger ist es zu verdanken, dass der Event neben Sport- und Gaumenvergnügen auch Adrenalinschübe und Gänsehaut-Attacken im Angebot hat.
Eine solche erleben die Zuschauer in der St. Jakobshalle nur schon, wenn die sonore Stimme von Stadionsprecher Christop Schwegler ankündigt: «Ladies and Gentlemen, die Grössten aller Zeiten nennen ihn den Grössten aller Zeiten: Roger Federer!» Welches Turnier hat schon das Glück, seinen Heimstar so zu präsentieren?
Das letzte Jahr, als er fehlte, gab einen Vorgeschmack auf künftige Zeiten. Es war auch schön hier, die gesellschaftliche Relevanz war ungebrochen. Nur der einmalige Federer-Hype blieb aus – geniessen wir also ganz besonders die stolzen Jahre mit unserem Liebling. Aber: Die Swiss Indoors lebten vor Federer und sie werden auch dessen Rücktritt – wann immer der 36-jährige Dauerbrenner diesen plant – überleben.