Die Rückkehr von Sloane Stephens auf die grosse Tennis-Bühne liest sich wie ein kitschiges Hollywood-Märchen. Aufgeregt twittert die US-Amerikanerin am 18. April ein Video aus dem Spital. Erstmals nach Monaten und einer Fuss-Operation wegen eines Ermüdungsbruchs kann Stephens wieder ganz normal ein paar Schritte gehen. Sie freut sich riesig!
Ende April schlägt die 24-Jährige dann wieder Bälle auf dem Court. Allerdings vorsichtig ohne sich zu bewegen. Sloane sitzt auf einem Stuhl an der T-Linie. Langsam kämpft sie sich wieder heran.
Im Juli fühlt sie sich bereit fürs Comeback nach einem Jahr Abwesenheit, scheitert aber in Wimbledon und Washington in der 1. Runde. Im WTA-Ranking fällt Stephens bis auf Rang 954. Doch dann startet sie steil durch.
In Toronto und Cincinnati spielt sie sich bis in die Halbfinals und steigt auf WTA-Rang 84. Mit dem US-Open-Final-Einzug wird sie mindestens bis Platz 22 klettern. Stephens sagt: «Ich habe keine Worte für das, was passiert ist. Es ist unglaublich. Ich weiss nicht, wie ich hierher gekommen bin. Aber ich weiss, es war harte Arbeit.»
2013 war Stephens schon mal die Nummer 11
Die Tochter eines verstorbenen Ex-NFL-Profis schnuppert nicht zum ersten Mal Luft an der Weltspitze. 2013 schaffte sie es in die Halbfinals der Australian Open und in die Wimbledon-Viertelfinals. Im Oktober des selben Jahres glänzte sie mit ihrer besten WTA-Klassierung (11).
Ihre Freizeit wegen der Fuss-Verletzung nützte sie für andere Dinge. Stephens kümmerte sich beispielsweise um ihre kranke Grossmutter und arbeitete als Expertin für den «Tennis Channel» bei einigen Turnieren. nun steht sie noch einen Sieg vom grössten Triumph entfernt.
Letzte Gegnerin im US-Open-Final ist am Samstag (22 Uhr Schweizer Zeit) ihre Landsfrau und gute Freundin Madison Keys. Schon jetzt ist klar, dass erstmals seit den Australian Open 2002 (Jennifer Capriati) eine andere US-Amerikanerin als Serena oder Venus Williams ein Major gewinnen wird.