Kyrgios legt sich mit der Schiedsrichterin an
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Zoff an den Australian Open:Kyrgios legt sich mit der Schiedsrichterin an

«Das ist Bullshit»
Kyrgios beschimpft Schiri-Berühmtheit Veljovic

Tennis-Schiedsrichterin Marijana Veljovic (34), die vor einem Jahr schon Roger Federer massregelte, beweist nun auch im Umgang mit Hitzkopf Nick Kyrgios (25, ATP 47) ihr feines Händchen.
Publiziert: 11.02.2021 um 11:21 Uhr
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Zoff in mehreren Akten: Nick Kyrgios und Schiedsrichterin Marijana Veljovic.
Foto: imago images/AAP

Im Normalfall leben Schiedsrichter im Schatten der Tennis-Stars. Nicht so Marijana Veljovic. Vor einem Jahr wurde sie auf einen Schlag berühmt, als sie im Viertelfinal der Australian Open Roger Federer die Stirn bot. Die Tennis-Szene und das Internet feierten Veljovic führt ihren Mut, den Schweizern fürs Fluchen zu verwarnen.

Nun ist die Serbin in Melbourne wieder dabei und läuft erneut zur Hochform auf. Gegenspieler dieses Mal: kein geringerer als Nick Kyrgios. Der Australier machte zuletzt vor allem mit seinen Charity-Aktionen von sich reden. Auf dem Platz bleibt er aber ein Heisssporn wie eh und je.

Kyrgios beschwert sich über Netz-Sensor

Den Beweis liefert er in der zweiten Runde gegen den Franzosen Ugo Humbert (22, ATP 34) – mit Veljovic auf dem Schiri-Stuhl. Los geht der Zoff schon im ersten Satz, als Kyrgios wegen angeblicher Netz-Berührung mehrfach seinen Aufschlag wiederholen muss. Der Aussie vermutet einen Fehler in der Technik, die der Schiedsrichterin jeweils eine Berührung signalisiert. «Starte die Maschine neu. Der Ball war weit vom Netz entfernt. Sie dir das Replay an», fordert Kyrgios die Schiedsrichterin auf. Ihre Antwort: «Ich kann jetzt nichts machen.»

Nach verlorenem Startsatz fliegt der Schläger, wofür der 25-Jährige eine erste Verwarnung von Veljovic kassiert. Eine zweite folgt nach verlorenem dritten Durchgang, als Kyrgios einen Ball Richtung Schiri-Stuhl feuert. Dazwischen regt er sich erneut über die Netz-Maschine auf, fordert von der Schiedsrichterin, diese auszuschalten.

Diesem Wunsch kommt sie aber nicht nach, also nimmt Kyrgios die Sache selbst in die Hand und ballert im fünften Satz einen Aufschlag so hart ins Netz, dass der Sensor abfällt. Als Veljovic von ihrem Stuhl runtersteigt, um die Maschine wieder am Netz anzubringen, legt der Lokalmatador mit seiner Schimpftirade so richtig los: «Das ist Bullshit, sieh dir den Spielstand an. Das ruiniert das Spiel. Du verstehst das einfach nicht. Es steht 1:1 im fünften Satz, verdammt.»

Kyrgios kommt um Spiel-Abzug herum

Für diesen Wutanfall könnte Kyrgios locker seine dritte Verwarnung kassieren, die den Verlust des Aufschlagspiels bedeuten würde. Aber Veljovic bleibt cool, lässt den Hitzkopf weiterspielen, der prompt mit 6:4 im Fünften in die dritte Runde einzieht.

Während die Schiedsrichterin wie schon vor einem Jahr bei Federer für ihren Entscheid abgefeiert wird, gibt sich Kyrgios nach dem Spiel ganz zahm: «Auf dem Platz bin ich halt ein Spinner. Das passiert in der Hitze des Gefechts. Ich muss dann einfach die Emotionen rauslassen. Die Leute verstehen das.» Zumindest Schiri Veljovic hat wirklich Verständnis für ihn. (cmü)

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