«Bruder Alexander Saldostanow …»
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Entgleisung von Papi Djokovic:«Bruder Alexander Saldostanow …»

«Das darf nicht ungesehen bleiben»
Ukrainische Tennisspielerin über Video-Eklat um Papa Djokovic

Srdjan Djokovic sorgt mit einem Video an den Australian Open für Aufsehen. Auch die Ukrainerin Marta Kostyuk hat davon mitbekommen. Und kritisiert das Ganze.
Publiziert: 28.01.2023 um 16:37 Uhr
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Marta Kostyuk äussert sich zum Papa-Djokovic-Video.
Foto: AFP

Vor einem Jahr sorgte Novak Djokovic (35) mit seinem Einreise-Theater rund um die Australian Open für Schlagzeilen. Heuer ist es sein Vater Srdjan (62), der mit seinen Aktionen die Zeitungen füllt.

Nach dem Viertelfinal-Sieg Novaks gegen Andrej Rublew posierte er mit einem Mann, der eine Russland-Fahne samt Putin-Konterfei in der Hand hielt. Auf seinem T-Shirt prangte zudem ein grosses «Kriegs-Z». Das hielt Papa Djokovic jedoch nicht davon ab, mit dem Unbekannten in die Kamera zu lächeln. Der Eklat war perfekt.

Kostyuk macht sich Gedanken

Immerhin zeigte Srdjan Djokovic Einsicht und blieb dem Halbfinal seines Sohnes fern. «Ich hatte keine Absichten, solche Schlagzeilen oder Erschütterungen zu verursachen», liess er in einem Statement verlauten. «Meine Familie hat die Schrecken des Krieges erlebt, und wir wünschen uns nichts sehnlicher als Frieden.»

Damit ist die Sache allerdings noch nicht gegessen. Auch Marta Kostyuk (20, WTA 61) beschäftigt das Ganze nach wie vor. Als letzte Ukrainerin im Turnier scheiterte sie an der Seite von Elena Ruse im Doppel-Halbfinal. Nach der Partie sagt Kostyuk auf der Pressekonferenz zum Video von Papa Djokovic: «Das darf nicht ungesehen bleiben. Es spielt keine Rolle, wer man ist, niemand darf so etwas tun.»

Russische Flaggen tun weh

Dabei betont sie, dass es ihr «sehr weh» tut, immer wieder russische Flaggen zu sehen. Diese sind in Melbourne omnipräsent, obwohl es bestimmte Regeln gibt, «die draussen ausgedruckt sind und besagen, dass das Mitbringen von Fahnen und so weiter nicht erlaubt ist».

Auch wenn Kostyuk wohl noch mehr zur ganzen Thematik zu sagen hätte, hält sie sich zurück und geht nicht weiter ins Detail. «Egal, was ich sage, ich werde bis an mein Lebensende gehasst werden, vor allem von sehr aggressiven Novak-Fans», begründet sie.

Und schiebt hinterher, dass dies natürlich nicht für alle Djokovic-Fans gelte. Aber: «Novak hat sehr aggressive Fans, ich weiss das und habe das in der Vergangenheit erlebt. Ich habe so viel Hass bekommen, vor allem von serbischen Fans.» Man kann nur hoffen, dass sie dies nach diesen Aussagen nicht erneut erleben muss. (bir)

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