Für Djokovic braucht es keine Linienrichter mehr
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«Bei allem Respekt»:Für Djokovic braucht es keine Linienrichter mehr

«Dann passieren mir so Dinge wie in New York nicht mehr»
Djokovic will Linienrichter abschaffen

Für Novak Djokovic gehören Linienrichter abgeschafft: «Dann würden mir auch so Dinge wie in New York nicht mehr passieren.»
Publiziert: 04.10.2020 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 19.10.2020 um 11:46 Uhr
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Novak Djokovic kann wieder lachen.
Foto: Getty Images
Cécile Klotzbach

Bei seinem lockeren Einzug in die Achtelfinals gegen den kolumbianischen Lucky Loser Daniel Elahi Galan bei widrigen Wetterbedingungen hatte Novak Djokovic noch Zeit und Energie, die Platzhelfer zwischenzeitlich beim Sandschippen zu unterstützen. So sehr es ihm in diesem Moment scheinbar an Manpower fehlte, so überflüssig findet die Weltnummer 1 indes die vielen Menschen, die während eines Matches auf dem Court beschäftigt sind.

Nach der Partie sinnierte er über den Bedarf an Linienrichtern, die es aus seiner Sicht nicht mehr braucht. «Bei allem Respekt für die Tradition und Kultur in unserem Tennissport: Ich frage mich in unserer technologisch fortgeschrittenen Ära, warum an jedem einzelnen Turnier so viele Personen auf einem Court stehen, inklusive Linienrichter. Warum sollte es nicht immer so sein wie beim Cincinnati/New York-Turnier?»

Ballkinder Ja – Linienrichter Nein

Die den diesjährigen Western und Southern Open, die wegen der Corona-Pandemie als US-Open-Generalprobe in New York durchgeführt wurde, wurden Linienrichter durch das elektronische System «Hawk Eye» ersetzt. Auch wurden nur wenige Ballkinder mit Maske beschäftigt, die Spieler mussten ihre Handtücher selbst holen.

Soweit würde Djokovic aber nun doch nicht gehen. «Ballkinder ja, natürlich. Aber vielleicht können Sie mir – ausser Tradition – einen weiteren Grund für Linienrichter nennen?», fragte er die Teilnehmer seiner Pressekonferenz. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten gäbe es absolut keinen Grund mehr, diese auf dem Platz zu beschäftigten. «Das ist meine Meinung. Aber natürlich ist Technik teuer, also gibt es ökonomische Fragezeichen. Aber ich habe das Gefühl, dass wir uns in diese Richtung bewegen und es früher oder später keine Linienrichter mehr geben wird.»

«Dann würden mir so Dinge nicht mehr passieren»

Natürlich kommen diese Einwände vom Serben nicht von Ungefähr – wurde er doch wegen eben einer solchen Angestellten bei den US Open disqualifiziert. Aus Ärger über ein verlorenes Game pfefferte er unachtsam einen Ball nach hinten, dieser traf die Linienrichterin an der Gurgel und sie ging zu Boden. Schmunzelnd fügt Djokovic an: «Dann würden mir auch so Dinge wie in New York nicht mehr passieren.»

Höchst unwahrscheinlich, dass ihm ein ähnliches Missgeschick auch in Paris passiert. Viel Grund zum Ärgern hatte er hier bislang noch nicht. In keiner seiner ersten drei Runden gab der «Djoker» mehr als fünf Games ab. Im Achtelfinal dürfte auf ihn aber endlich ein Prüfstein höheren Kalibers als Ymer, Berankis oder Galan warten: Der 24-jährige Russe Karen Chatschanow, die Nummer 16 der Welt.

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