Während Roger Federer (34) sich von einer Rückenverletzung erholt und auf die Rasen-Saison vorbereitet, schnappt ihm Novak Djokovic (29) in Paris einen prestigeträchtigen Rekord vor der Nase weg. Er knackt als erster Tennis-Spieler der Geschichte die Marke von 100 Millionen Dollar Preisgeld.
Mit seinem mühsam erarbeiteten 3:6, 6:4, 6:1, 7:5-Sieg bei den French Open gegen den zähen Spanier Roberto Bautista Agut (28, ATP 16) schraubt er sein Konto auf 100'003'404 Dollar hoch. Gewinnt Djokovic am Ende auch erstmals das Turnier, erhöht sich diese Summe sogar noch auf 101'915'404 Dollar.
Es ist auch die monetäre Belohung für die wohl dominanteste Periode in der Geschichte des Männer-Tennis. Seit 2011 hat Djokovic 10 Grand-Slam-Turniere gewonnen und in dieser Zeit 75 Millionen Dollar an Preisgeldern verdient und damit auch Roger Federer überflügelt.
Ironie der Geschichte: als langjähriger Präsident des Spielerrats hat sich Federer für die Erhöhung der Preisgelder ausgesprochen. Primär, um diejenigen zu begünstigen, die in den ersten Runden ausscheiden und für die das finanzielle Überleben als Tennis-Profi einen Balanceakt darstellt.
Allerdings geht die Schere weit auf. Die 21,6 Millionen Dollar, die Djokovic vergangene Saison abholte, entsprechen 14 Prozent der Gesamtsumme von 151 Millionen, die die ATP-Tour 2015 im Einzel an Preisgeldern ausschüttete. Die Konsequenz: Die Reichen werden immer noch reicher.
In einer Kategorie kann Djokovic mit dem 17-fachen Grand-Slam-Sieger aus der Schweiz allerdings (noch) nicht mithalten. Federer verdient mit seinem exklusiven Sponsoren-Portfolio gemäss «Forbes» jährlich zusätzlich geschätzte 58 Millionen Dollar, Djokovic kommt derzeit auf 31 Millionen.
Preisgeld-Rangliste
1. Novak Djokovic, Serbien, 100'001,875 Dollar
2. Roger Federer, Schweiz, 98'001'727 Dollar
3. Rafael Nadal, Spanien, 78'223'403 Dollar
4. Andy Murray, Grossbritannien 45'484'935 Dollar
5. Pete Sampras, USA, 43'280'489 Dollar*
* Karriere beendet