Ihren letzten Auftritt hatte Belinda Bencic im April beim Heimturnier in Biel. Die Erstrunden-Pleite ist der Tiefpunkt einer Saison, die mit nur vier gewonnen Matches und dem Sturz aus den Top-100 katastrophal verlaufen ist. Anfang Mai entschliesst sich die 20-jährige Wollerauerin für den radikalen Schritt: Operation des linken Handgelenks, Absage sämtlicher Turniere.
«Ich werde stärker und hungriger zurückkommen», verspricht Belinda aus dem Spitalbett. Heute ist es nun soweit: Am mit 100'000 Dollar dotierten ITF-Turnier in St. Petersburg gibt die auf WTA-Rang 318 abgerutschte Schweizerin ihr Comeback.
Hungrig ist Bencic also auf jeden Fall – fünf Monate Pause sind nach einer Handgelenk-OP wahrlich nicht viel. Wie gross ihre Vorfreude ist, belegt sie durch Bilder in den sozialen Medien: Belinda – körperlich besser in Form denn je – im Kampffieber wie ein Tiger, auf dem Hometrainer oder lachend mit Racket («Beinahe vergass ich, wie lustig trainieren sein kann»).
Seit knapp einem Monat bereitet sich Bencic in ihrer neuen Trainingsbasis in der Slowakei aufs Comeback vor. Beschränkte sich ihre Arbeit zunächst auf die Fitness, steht sie mittlerweile wieder täglich mehrere Stunden auf den Plätzen der «Empire Tennis Academy» in Trnava und schuftet hart an der Ausdauer.
Kehrt Belinda wie versprochen auch stark zurück? Ihre Startpartie gegen Witalija Djatschenko (Russ, WTA 205) gibt einen Anhaltspunkt. Danach dürfte eine Steigerung nötig sein.
In St. Petersburg, wo auch Steffi Vögele (WTA 196) spielt, ist Wawrinka-Freundin Donna Vekic (WTA 46) top gesetzt. An 2 steht Pauline Parmentier (WTA 100) – die Französin gehört zu den wenigen Gegnerinnen, die Bencic 2017 (im Fed Cup) schlagen konnte.
Belindas letzter Turniersieg liegt über zwei Jahre zurück. Ihr letztes Highlight eineinhalb Jahre. Es war der Finaleinzug in St. Petersburg – allerdings beim WTA-Turnier der Premier-Kategorie. Zeit, sich Schritt für Schritt wieder in höhere Ligen zu tigern.