Einen Haufen Gepäck schiebt Chelsea Fontenel am Flughafen Zürich zum Check-in. Ihre Tennisrackets nimmt sie im Rucksack als Handgepäck mit. Für ganze drei Jahre verreist die 15-Jährige heute nach Bradenton, Florida, wo sie fortan in der Nick Bollettieri Academy ihre Karriere in Fahrt bringen will. Die Schule gehört der Sportagentur IMG, die Chelsea unter Vertrag genommen und ein Stipendium ermöglicht hat.
«Eine riesige Chance für mich», weiss die junge Baselbieterin, die in Amerika auch das Singen nicht vernachlässigen will. «Mein Gesangsheft habe ich eingepackt, ich werde weiter an meinen Liedern arbeiten», sagt sie. «Wer weiss, was für Chancen sich mir für mein zweites Talent bieten werden!»
Trotz der finanziellen Entlastung ist die Familie Fontenel für den kostspieligen Weg zum Tennis-Profi auf weitere Hilfe angewiesen. Zu diesem Zweck lanciert Chelsea auf der Plattform ibelieveinyou.ch ein Crowdfunding und hofft auf grosse Unterstützung.
Familienbesuch an Weihnachten
Für den Erfolg muss sie selbst sorgen. «Die berühmte Akademie hat schon viele gute Spieler herausgebracht», so Chelsea, die den Ort bereits von einem Camp vor zwei Jahren kennt. «Sie wollten mich schon damals behalten. Aber da ging ich ja noch zur Schule.» Diese hat sie nun mit der tollen Note 5,8 beendet – nun spielt sie Tennis. «Organisatorisch machen sie dort alles für mich – Training, Turnierplan und Wohnen.»
Das wird die grösste Veränderung für die Fontenels, die sich bis heute mehrheitlich selbst organisierten. Besonders für Vater Cabie, der seine Tochter seit Jahren zu täglichen Trainings in der Dedial Academy oder zu Swiss Tennis nach Biel gefahren und an Turniere begleitet hat. Arbeitslos, will er sich jetzt einen neuen Job suchen. «Meine Frau Kathleen und ich haben nun Zeit, uns neu zu verlieben.»
Mama kommt mit
Aber erst, wenn Kathleen zurück ist. Während Papa daheim in Wettingen bleibt, reist seine Frau mit nach Florida. «Ich kann ja mein Baby nicht allein ins neue Leben schicken.»
Der erste Familienbesuch in Florida ist an Weihnachten geplant. Sollte Chelsea unter Heimweh leiden, greift sie zu ihrem liebsten Buch: «Ich habe meine Bibel dabei.»
Als wäre dies ein Stichwort, gesellt sich ein Mann zu Chelseas Gruppe am Flughafen: Reverend Divine, ein Prediger, mit dem die gläubige Familie eng verbunden ist. Nach einer herzlichen Umarmung und einem Gebet zu viert kommt der Moment des Abschieds. Auf ins grosse, ungewisse Abenteuer!
Der New Yorker Nick Bollettieri (88) hat nicht weniger als zehn Spielerinnen und Spieler auf Rang 1 in der Weltrangliste geführt. Zu seinen Weltklassespielern zählen Andre Agassi, Jim Courier, Tommy Haas, Monica Seles, Anna Kurnikowa, Maria Scharapowa und viele andere.
Der heute 88-Jährige, der als junger Mann der United States Army gedient und bei den Fallschirmjägern bis zum Oberleutnant befördert wurde, kam als Autodidakt zum Tennis und begann 1956 seine Karriere als Tennistrainer. Gab er anfangs für nur 10 Dollar Trainerstunden auf öffentlichen Plätzen in New York, soll der für harte Trainingsmethoden und stöhnende Schülerinnen bekannte Bollettieri zu renommiertesten Zeiten in der 1978 gegründeten «Nick Bollettieri Tennis Academy» bis 800 Dollar pro Stunde verlangt haben.
1987 erwarb der Sportvermarkungs-Gigant IMG den Betrieb und nannte ihn 2012 in «IMG Academy» um. Auf einem riesigen Gelände in Bradenton an der Westküste Floridas werden heute nicht nur begabte Talente im Tennis gefördert, sondern auch im Golf, Fussball, Baseball, Hockey, Basketball, Leichtathletik, Football und Lacrosse.
Bollettieri wurde 2014 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.
Der New Yorker Nick Bollettieri (88) hat nicht weniger als zehn Spielerinnen und Spieler auf Rang 1 in der Weltrangliste geführt. Zu seinen Weltklassespielern zählen Andre Agassi, Jim Courier, Tommy Haas, Monica Seles, Anna Kurnikowa, Maria Scharapowa und viele andere.
Der heute 88-Jährige, der als junger Mann der United States Army gedient und bei den Fallschirmjägern bis zum Oberleutnant befördert wurde, kam als Autodidakt zum Tennis und begann 1956 seine Karriere als Tennistrainer. Gab er anfangs für nur 10 Dollar Trainerstunden auf öffentlichen Plätzen in New York, soll der für harte Trainingsmethoden und stöhnende Schülerinnen bekannte Bollettieri zu renommiertesten Zeiten in der 1978 gegründeten «Nick Bollettieri Tennis Academy» bis 800 Dollar pro Stunde verlangt haben.
1987 erwarb der Sportvermarkungs-Gigant IMG den Betrieb und nannte ihn 2012 in «IMG Academy» um. Auf einem riesigen Gelände in Bradenton an der Westküste Floridas werden heute nicht nur begabte Talente im Tennis gefördert, sondern auch im Golf, Fussball, Baseball, Hockey, Basketball, Leichtathletik, Football und Lacrosse.
Bollettieri wurde 2014 in die International Tennis Hall of Fame aufgenommen.