Roger-Revolution in Cincinnati! Beim Return steht er auf dem Weg zum fünften Titel in diesem Jahr zuweilen mit auf der T-Linie. «Ich habe das im Training mehr aus Spass ausprobiert und es hat so gut funktioniert, dass ich es auch in den Matches mache», sagt Federer.
Ohnehin ist dem 34-Jährigen die Freude am Spiel in der langen Pause nach Wimbledon nicht abhandengekommen. «Manchmal mag ich es, wie ein Junior zu spielen», sagt er, der in Cincinnati seinen 87. Titel gewinnt und nun schon sagenhafte 1275 Einzel-Partien als Profi bestritten hat: «Es ist auch für mich ein Spass, und ich bin froh, dass es nicht lächerlich aussieht.»
Das finden auch seine Töchterchen Charlene und Myla (6), die wie schon in den Tagen zuvor in der Box sitzen und sich freuen, dass der Papa nach zuletzt drei schmerzhaften Final-Niederlagen gegen Novak Djokovic (28, ATP 1) nun den Spiess umdrehen kann und beim 7:6 (7:1), 6:3-Sieg keinen einzigen Breakball abwehren muss.
Dafür gibts nach dem Sieg eine herzliche Umarmung von Ehefrau Mirka und von den Töchterchen einen Sonnenhut aufgesetzt: «Papa, Papa, du brauchst einen Hut.»
Vorstoss auf Weltrang 2
Für Federer ist es der wichtigste Sieg seit Shanghai im letzten Herbst. Er verdrängt damit nicht nur Andy Murray (28) von Platz 2 der Weltrangliste, sondern untermauert auch seine Ambitionen auf seinen 18. Grand-Slam-Sieg bei den US Open.
Djokovic hingegen verpasst nach dem Karriere-Grand-Slam bei den French Open auch als Erster überhaupt den Golden-Masters-Slam. Acht der neun Turniere dieser Kategorie hat er mindestens einmal gewonnen, nur Cincinnati fehlt noch. Fünf Mal hat er den Final verloren, zum dritten Mal gegen Federer. Sein Rezept? «Ich warte einfach, bis er zurückgetreten ist und versuche es dann noch einmal.»