«Sind wir ein Land von Rassisten?»
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Boris Becker schockiert
«Sind wir ein Land von Rassisten?»

Tennis-Legende Boris Becker (52) ist empört, wie in seiner Heimat Deutschland mit dem Thema Rassismus umgegangen wird.
Publiziert: 08.06.2020 um 15:04 Uhr
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Aktualisiert: 09.08.2020 um 10:27 Uhr
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Boris Becker mit seiner damaligen Ehefrau Lilly 2011.
Foto: imago images/Action Pictures

Boris Becker rüttelt am Sonntagabend um 20.17 Uhr mit diesem Tweet Deutschland wach:

«Ich bin erschüttert, schockiert, erschrocken über die vielen Beleidigungen NUR aus Deutschland für meine Unterstützung der #BlackLivesMatters Demo gestern in London. Warum, weshalb wieso? Sind wir ein Land von Rassisten geworden ... ?», schreibt er auf Twitter.

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Was ist passiert? Becker marschiert am Samstag in London an einer Demo mit, postet ein Video davon später in den sozialen Medien. Ein starkes Zeichen gegen Rassismus! Nebst viel Lob, wird der ehemalige Wimbledon-Champ in den Kommentarfeldern aber auch beleidigt. Vornehmlich in deutscher Sprache. Becker reagiert mit obigen Tweet.

Neun Minuten später legt er nach: «... anscheinend haben viele Menschen in Deutschland noch immer nicht verstanden, dass es meine Familiengeschichte ist!» Es folgen Hashtags mit den Namen seiner Kinder.

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Alle vier Kinder von Becker besitzen einen multikulturellen Hintergrund. Noah (26) und Elias (20) haben Barbara Becker als Mutter, eine Tochter des afroamerikanischen Fotografen Harlan Ross. Die Mutter von Tochter Anna (20) wiederum heisst Angela Ermakova, Russin mit nigerianischen Vorfahren. Und auch Amadeus (10), der aus der letzten Becker-Ehe mit Lilly stammt, hat mütterlicherseits Ahnen aus Surinam.

Die Tweets von Boris Becker gehen am späten Sonntagabend viral. Das merkt auch der Absender, legt am Montagmittag noch einmal nach. «Offenbar hab ich einen wunden Punkt getroffen», so die Tennis-Legende.

Becker unterstreicht seine Botschaft noch einmal. Das Rassismus-Problem ist kein rein-amerikanisches. Er bedaure, dass das Thema «nur bei uns (Deutschland, die Red.) ein bisschen unter den Teppich gekehrt» werde, fordert noch mehr Öffentlichkeit und schliesst mit den Worten: «Wir sind alle eine Familie.»

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