Auf der Suche nach weiterer Inspiration nimmt sich der 17-fache Grand-Slam-Champ sein früheres Vorbild, Serve-and-Volley-Primus Stefan Edberg, zum Coach. Und er ist ein guter, talentierter Schüler.
Ein paar Zahlen gefällig?
– Federers Grand-Slam-Jahr beginnt mit einem frühen Drittrunden-Aus am Australian Open gegen Andreas Seppi (It). 50-mal mal greift er an, also im Schnitt 12,5-mal in jedem der vier Sätze. 29-mal macht er mit dem Volley den Punkt, das ergibt eine Erfolgsquote von 58 Prozent.
– Auf langsamerem Sand in Roland Garros attackiert Federer seinen Bezwinger Wawrinka nur durchschnittlich 7-mal pro Satz.
– Wimbledon, der Lieblingsort für Angriffsspieler: Im viersätzigen Final gegen Djokovic macht Federer bei 58 Netzattacken (im Schnitt 14,5/Satz) 42-mal auch den Punkt (72 %).
– Im US-Open-Final gegen Djokovic attackiert Federer in vier Sätzen 59-mal, verwertet 39 Volleys (66 %). Gegen Halbfinalist Wawrinka reichen ihm 9,3 Angriffe pro Satz (79 % Erfolg).
Der Vergleich mit London: Im Halbfinal setzte Federer seinen Freund 32-mal in zwei Sätzen unter Druck, also 16-mal pro Satz. 24-mal mit Erfolg (75 %).
Nach der Sommerpause ist der 34-Jährige noch aggressiver zurückgekommen. Beim ersten Hartplatz-Turnier in Cincinnati zündet er ein Feuerwerk, überrumpelt Djokovic im Final in zwei Sätzen – und mit dem neu erfundenen «Sabr» (Sneak Attack by Roger), bei dem er mittels Halbvolley-Returns angreift.
Die Gesamtausbeute von Federers Feuerwerk an der Themse: 67 Treffer am Netz bei 99 versuchten Zündern in elf Sätzen. 68 Prozent Erfolgsquote – in Anbetracht der Klasse unter den Jahresbesten raketenmässig gut. Und ein probates Mittel, die Ballwechsel für ein weiteres Profijahr im fortgeschrittenen Alter kurz zu halten.