Ein neues Tennis-Turnier auf die Beine zustellen, braucht Mut und Einsatz. Dies zahlt sich für die Veranstalter der Ladies Open in Biel aus. Turnier-Direktor Lukas Troxler blickt auf eine (fast) ganz gelungene Premiere zurück.
«Über alles gesehen bin ich sehr zufrieden. Das Team mit seinen 180 Leuten hat einen hervorragenden Job gemacht. Die WTA ist extrem zufrieden mit uns. Sie hätten noch selten ein so gut organisiertes Turnier bei seiner Erstaustragung gesehen», zeigt sich Troxler glücklich.
Lob ernten die Bieler auch von den Tennis-Stars direkt. «Julia Görges meinte, dass man als Spielerin nicht merke, dass es eine Turnierpremiere ist», sagt Troxler.
TV-Übertragung macht Probleme
Trotz allem Positiven gibts bei einem Turnier-Debüt vieles, das man nicht sofort beeinflussen kann. Der grösste Aufreger ist für Troxler die miese Qualität der TV-Übertragung, die aber nicht von SRF produziert wird.
Die extern beauftragte Firma aus England, die auch Partner der WTA ist, beschränkte sich auf ein absolutes Minimum – ohne Wiederholungen oder Zeitlupen-Einstellungen. Auch die SRF-Kommentatoren Manuel Köng und Heinz Günthardt nervten sich und entschuldigten sich sogar bei den Zuschauern.
«Da sind wir brutal auf die Welt gekommen. Am Mittwoch habe ich mich dann rigoros beschwert, nun ists besser. Das haben wir nun in den Griff bekommen», sagt Troxler.
Schwierig ist auch die zu steile Position der TV-Kamera oberhalb der Grundlinie. «Ein bauliches Problem der Halle, für das wir als Mieter aber nichts können», erklärt der Turnierboss. Über die Bücher müsse man auch bei der Website, wo noch enormes Verbesserungspotenzial vorhanden sei. «Diese Mängel haben wir erkannt und kümmern uns darum», sagt Troxler.
Bei der Zuschauerzahl können die Ladies Open ebenfalls noch zulegen. Selten war die Swiss-Tennis-Arena mit ihren 2500 Plätzen mehr als zur Hälfte gefüllt.
«Man muss den Event zuerst verankern. Wir konnten uns von Tag zu Tag etwas steigern. Wenn alle Leute zufrieden heimgehen, kommen sie nächstes Jahr mit Kollegen wieder», hofft Troxler.
Dass keine der absoluten Top-Spielerinnen in Biel dabei ist, sieht er nicht als Nachteil an. «Für uns sind die Schweizerinnen viel wichtiger. Es wird Jahre geben, wo sie besser abschneiden. Darauf setze ich. Der Rahmen stimmt. Da muss ich keine Williams holen», sagt er.