Eklat im Schweizer Tennis. In den Hallen-Titelkämpfen gegen Robin Roshardt lässt Yann Marti wieder einmal den Rüpel raus. «Nach jedem schönen Punkt hat er mich ausgelacht, hat mich auf Französisch und Spanisch beschimpft», erzählt Roshardt, «er hat ständig rumgespuckt, auch in meine Richtung.»
Aufgabe statt Disqualifikation
Der Zürcher ist völlig perplex. «Wir hatten eigentlich nie ein Problem. Wir haben schon oft gegeneinander gespielt und sind einander immer mit Respekt begegnet.» Roshardt versteht nicht, was letzte Woche mit Marti los war.
Irgendwann habe er dann verbal zurückgegeben. «Es ist ja klar, dass danach auch bei mir die Emotionen etwas hochgingen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst.»
Genug hat er endgültig nach dem verlorenen Startsatz. «Er hat mich beim Service abgeschossen. Das wäre meiner Ansicht nach eine Disqualifikation!» Nach Satzverlust und 0:2-Rückstand im zweiten Satz gibt Roshardt dann auf.
Weil er sich so sehr nervt über seinen Gegner? «Nein, das hatte damit nichts zu tun», versichert er. «Ich spielte mit einer Entzündung im Fuss und hatte starke Schmerzen.» Irgendwann sei es einfach nicht mehr gegangen. Er habe sich normal beim Schiedsrichter erklärt und abgemeldet.
Zu einer Aussprache zwischen den beiden ist es noch nicht gekommen. Marti suchte das Gespräch direkt nach dem Spiel, doch Roshardt war zu aufgewühlt. «Aber ich bin kein bisschen nachtragend und überhaupt nicht sauer auf Yann.»
Marti selbst will sich zu den Vorfällen nicht äussern. Zu BLICK sagt er nur: «Ich habe gewonnen und bin Schweizer Meister. Mehr habe ich zu diesem Spiel nicht zu sagen.»