Bencic vor Turnier in Lugano
«Dieses Jahr ist alles anders – ich habe einen Lauf»

Nach dem Turnier in Charleston wird Belinda Bencic gut vorbereitet an die «Samsung Open» nach Lugano reisen. Der 22-jährige Heimstar über Selbstvertrauen, Heimfans – und was Sandtennis mit Eislaufen zu tun hat.
Publiziert: 05.04.2019 um 15:59 Uhr
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Aktualisiert: 06.04.2019 um 15:59 Uhr
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Belinda Bencic freut sich auf die Teilnahme am WTA-Turnier in Lugano.
Foto: imago images / ZUMA Press
Cécile Klotzbach
Cécile KlotzbachSport-Redaktorin

BLICK: In den USA setzten Sie für die Sandturniere eine erfolgreiche Runde als Mini-Ziel. Wie sieht das jetzt aus? Belinda Bencic: Ehrlich gesagt hatte ich in Charleston ein sehr gutes Gefühl. Aber der grüne Sand ist auch nicht so typisch wie rote Asche. Er ist dem Hartplatz ähnlicher, du rutscht weniger. Insofern ist es das ideale Turnier für den Übergang zur Sandsaison in Europa. Ich habe es nur für Lugano überhaupt gespielt. Es war die perfekte Vorbereitung.

Am Dienstag steigt Ihr erster Einsatz in Lugano. Keine Angst vor dem Jetlag?
Nein, mit dem habe ich eigentlich nie Probleme. Ich schlafe überall ein, kann mich sehr schnell adaptieren. Schon im Flugzeug stelle ich mich auf die neue Zeit ein und versuche, im neuen Rhythmus zu schlafen und essen. Am neuen Ort kämpfe ich mich dann durch den ersten Tag. Spätestens nach zwei, drei Tagen bin ich total angekommen.

Nach 2018 kann für Sie in Lugano sowieso alles nur besser werden, oder?
Ja, das war kein einfaches Jahr! Ich stand kurz vor einem Ermüdungsbruch im Fuss und lief an Krücken. Persönlich war ich traurig, aber nicht spielen zu können, tat mir auch mega leid fürs Turnier. Immerhin hatte ich einen Auftritt als Schiri bei einem Showmatch. Ein Heimturnier gibt es nicht oft – es zu verpassen tat mir sehr weh. Umso extremer freue ich mich jetzt – und hoffe, dass alles besser wird. Auch das Wetter – nach dem verregneten letzten Jahr verfolge ich diese Tage den Wetterbericht genau!

Seit 2016 spielten Sie genau drei Matches auf Sand …
In dieser Zeit war ich aber auch oft verletzt, spielte mehrere Monate gar kein Tennis – so konnte es ja nie auf der eher seltenen Unterlage klappen. Aber jetzt ist es ja anders – nach Lugano plane ich noch Stuttgart, vielleicht Prag, dann Madrid, Rom und Paris. Und ich habe derzeit einen Lauf! Vertrauen ist nicht alles, aber es macht vieles einfacher. Doch man muss Sand schon gerne haben …

Sie haben doch sicher auch im Sandkasten gespielt oder Sandburgen gebaut!
(lacht) Natürlich! Wir hatten einen Mini-Sandkasten daheim in Uzwil. Und ich erinnere mich an wunderschöne Sandburgen, die ich am Strand von Florida baute und die mir mein jüngerer Bruder Brian immer wieder zerstampft hat!

Scherz bei Seite, eigentlich wuchsen Sie ja wie Roger Federer auf Sandplätzen auf.
Die Bewegungsabläufe mit dem starken Rutschen sind für mich trotzdem nicht natürlich – so wie sich andere einfach nicht natürlich auf Rasen bewegen können. Ich spiele Vorhand und Rückhand aus einer offenen Position, das seitliche Anrutschen ist schwierig und belastet die Adduktoren. Um mich an Sandtennis zu gewöhnen, trainiere ich manchmal auf einem Slideboard – viele Hockeyspieler machen das auch.

Maria Scharapowa fühlt sich auf Sand «wie eine Kuh auf Eis». Sie auch?
Ja, genau gleich! Wenn ich in der Vorbereitung Zeit habe, gehe ich sogar tatsächlich aufs Eis und übe darauf mit normalen Schuhen das Rutschen.

Dafür bräuchten Sie einen Fitness-Experten – aber genau jetzt ist Ihr Freund Martin Hromkovic nicht da!
Martin ist derzeit in Bratislava in der Schule. Er macht dort ja die Trainer-Ausbildung, studiert Anatomie, Physiotherapie und vieles mehr. Im Mai hat er Prüfungen. Aber für das eine oder andere Wochenende kommt er mich bestimmt trotzdem auch in den nächsten Wochen besuchen. Zur Rasensaison hin stösst er dann sicherlich wieder fix zu unserem Team.

Dafür können Sie sich auf ihre Fed-Cup-Freundinnnen in Lugano freuen.
Klar, aber die sehe ich ja auch in Garderoben oder beim Einspielen an vielen anderen Turnieren. In Lugano freue ich mich besonders auf die Schweizer Fans, unter denen auch jede Menge Freunde und Familie sein werden – sogar meine Cousine und Tante wollen kommen!

Haben Sie sich schon ein paar Worte für die Siegesrede auf Italienisch zurechtgelegt?
Von Sieg kann noch keine Rede sein. Ausserdem kann ich kein Italienisch, nur «Gelato». Aber ich würde die Sprache sehr gerne lernen – Italienisch wie auch Spanisch gefallen mir sehr gut. Und ich sollte unbedingt mein Französisch verbessern.

Was für einen Bezug haben Sie zum Tessin?
Einen sehr guten. Schon für die Schweizer Meisterschaften der Juniorinnen war ich immer gerne dort. Zudem habe ich super Erinnerungen an die Zeiten, in denen ich Interclub für Locarno spielte. Die Clubs im Tessin sind sehr familiär, in der Szene kennt sich fast jeder und die Tessiner lieben Tennis. Es ist eine Freude, vor ihnen zu spielen!

Acht Schweizerinnen mischen Lugano auf

Nicht weniger als acht Schweizer Frauen wollen ab Sonntag und kommende Woche in Lugano eine gute Figur machen. Die einen sind fix im Haupttableau, die anderen müssen ihr Glück zuerst via Qualifikation versuchen.

  • Belinda Bencic (22, WTA 21): Sie ist in toller Form, fit und im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Plätze verbessert. Sand ist nicht ihr bevorzugtes Terrain. In Charleston hat Belinda diese Woche mit dem Viertelfinal-Einzug auf der rutschigen Unterlage dennoch Mumm geholt.
  • Viktorija Golubic (26, WTA 79): Obwohl die Zürcherin im Februar das WTA-125-Turnier in Indian Wells gewann und anschliessend die Qualis in Indian Wells und Miami überstand, hätte sie im Tessin in die Quali müssen. Ihr Aufstieg im Ranking kam für Lugano zu spät. Wegen Absagen rutscht sie aber ins Hauptfeld.
  • Stefi Vögele (29, WTA 98): Auch die Aargauerin ist im Hauptfeld, obwohl sie im Ranking abgefallen ist. Vor dem Cut am 25. Februar war sie noch weiter vorne klassiert.
  • Timea Bacsinszky (29, WTA 113): Die Lausannerin hat sich eine Wildcard fürs Haupttableau mit einem guten Auftritt bei den Australian Open verdient. Sand ist zudem ihr Lieblingsbelag.
  • Jil Teichmann (21, WTA 171): Auch sie hat eine Wildcard fürs Hauptfeld – und ist heiss drauf. Letzten Sonntag gewann sie in Italien ein ITF-Turnier auf Sand, diese Woche doppelte mit einem Halbfinal nach.
  • Die Schweizer Garde in Lugano wird komplettiert durch Ylena In-Albon (20, WTA 179). Sowie durch die Junioren-Wimbledonfinalistin Leonie Küng (18, WTA 534) und Vize-Schweizermeisterin Fiona Ganz (18, WTA –) und Tess Sugnaux (24, WTA 540) die drei Quali-Wildcards erhalten haben.

Nicht weniger als acht Schweizer Frauen wollen ab Sonntag und kommende Woche in Lugano eine gute Figur machen. Die einen sind fix im Haupttableau, die anderen müssen ihr Glück zuerst via Qualifikation versuchen.

  • Belinda Bencic (22, WTA 21): Sie ist in toller Form, fit und im Vergleich zum Vorjahr um über 50 Plätze verbessert. Sand ist nicht ihr bevorzugtes Terrain. In Charleston hat Belinda diese Woche mit dem Viertelfinal-Einzug auf der rutschigen Unterlage dennoch Mumm geholt.
  • Viktorija Golubic (26, WTA 79): Obwohl die Zürcherin im Februar das WTA-125-Turnier in Indian Wells gewann und anschliessend die Qualis in Indian Wells und Miami überstand, hätte sie im Tessin in die Quali müssen. Ihr Aufstieg im Ranking kam für Lugano zu spät. Wegen Absagen rutscht sie aber ins Hauptfeld.
  • Stefi Vögele (29, WTA 98): Auch die Aargauerin ist im Hauptfeld, obwohl sie im Ranking abgefallen ist. Vor dem Cut am 25. Februar war sie noch weiter vorne klassiert.
  • Timea Bacsinszky (29, WTA 113): Die Lausannerin hat sich eine Wildcard fürs Haupttableau mit einem guten Auftritt bei den Australian Open verdient. Sand ist zudem ihr Lieblingsbelag.
  • Jil Teichmann (21, WTA 171): Auch sie hat eine Wildcard fürs Hauptfeld – und ist heiss drauf. Letzten Sonntag gewann sie in Italien ein ITF-Turnier auf Sand, diese Woche doppelte mit einem Halbfinal nach.
  • Die Schweizer Garde in Lugano wird komplettiert durch Ylena In-Albon (20, WTA 179). Sowie durch die Junioren-Wimbledonfinalistin Leonie Küng (18, WTA 534) und Vize-Schweizermeisterin Fiona Ganz (18, WTA –) und Tess Sugnaux (24, WTA 540) die drei Quali-Wildcards erhalten haben.
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