Bencic gewinnt Break-Orgie gegen Ostapenko
«Das war ein typisches Frauen-Match!»

Belinda Bencic entschärft die Waffen der French-Open-Siegerin Jelena Ostapenko – und gewinnt mit starken Nerven eine Break-Orgie: 7:5, 7:5.
Publiziert: 23.01.2020 um 03:04 Uhr
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Aktualisiert: 23.01.2020 um 14:35 Uhr
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Siegeslächeln: Belinda Bencic (22) gewinnt am Donnerstag (Ortszeit) gegen Grand-Slam-Siegerin Jelena Ostapenko (22).
Foto: keystone-sda.ch
Cécile Klotzbach, Melbourne

Das Duell zweier 22-Jähriger, die sich schon seit U12-Juniorinnen-Zeiten immer wieder treffen, persönlich aber nicht so gut kennen, ist von Beginn an eine Nervenprobe. Für den Betreuerstab der beiden Spielerinnen, und für Belinda Bencic und Jelena Ostapenko selbst.

Die lettische French-Open-Siegerin von 2017 – heute 38 Plätze schlechter klassiert als die Schweizer Weltnummer 7 – haut drauf, als gäbe es kein Morgen. Belinda wehrt ab, profitiert von zahlreichen Fehlern ihrer Gegnerin und nutzt die eigenen Chancen, wenn sie sich ihr bieten. Da geht was, in diesem unterhaltsamen Match, keine Frage.

Denn so einseitig, wie es zu Beginn scheint, ist es nicht. Bencic eröffnet die Break-Orgie mit einem schnellen 3:0. Doch den Vorsprung lässt sie sich wieder nehmen, indem sie ebenfalls zweimal den Aufschlag verliert. Im gleichen Takt geht es weiter – allerdings ist Bencic in der Chancenauswertung besser: Sie nutzt 4 von 5 Breakbällen – Ostapenko nur 3 von 8. Ihre letzten beiden Winner, die zum 7:5 führen, quittiert Belinda mit einem lauten Schrei der Befreiung.

Im nächsten Satz hört man von der Seite der jungen Frau mit dem zitronengelben Flatterröckchen mehr Rufe des Frusts. Nachdem die beiden ebenbürtigen Spielerinnen wieder mit Break eröffnen, läuft es mehrheitlich für die Lettin, die erst 4:1, dann 5:2 davonzieht. Doch Belinda hält ihre Nerven im Zaum, stoppt den Lauf ihrer Gegnerin und gleicht aus – 5:5.

Zu diesem Zeitpunkt steht die Winner-Bilanz 19:3 für die Weltnummer 45 aus Riga. Bravo Belinda, einen solchen Satz noch zum 7:5 zu drehen, zeugt von grosser Klasse! Mit eben solcher beendet sie nach einer Stunde und 42 Minuten dieses wahrlich schwierige Zweitrunden-Los mit einem Ass.

Zum Schluss belustigt die strahlende Schweizerin noch das begeisterte Publikum, indem sie zu dem Zweisätzer mit 12 Breaks (!) erleichtert und selbstkritisch sagt: «Das war wiedermal ein richtig typisches Frauen-Match!»

Nach getaner Arbeit wollte Belinda erst etwas essen und dann das Duell anschauen, das ihre nächste Gegnerin ermittelt. «Ich kenne mein Tableau-Viertel gar nicht genau», sagt sie. Nun weiss sie es bestimmt: Es ist Anett Kontaveit (WTA 31) – es kommt zum ersten Treffen mit der Estin.

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