BLICK: Welches waren Ihre Höhepunkte der vergangenen Saison?
Belinda Bencic: Der Viertelfinal bei den US Open. Dort habe ich mein bestes Tennis gespielt. Und dass ich mich erstmals für die Australian Open qualifiziert habe.
Und die Tiefpunkte?
Als ich in Charleston im Halbfinal den dritten Satz im Tiebreak verloren habe. Ich musste weinen.
Wie gehen Sie mit Niederlagen um?
Ich esse viel Nutella. Das hilft, ist aber natürlich keine Lösung.
Und wie belohnen Sie sich?
Mit einem guten Essen und Shopping. In New York habe ich nach dem Turnier Kleider, Handtaschen und Schuhe gekauft.
Ihre Höhepunkte neben dem Platz?
Ich habe viele spannende Leute kennengelernt. Chris Evert, John McEnroe und Martina Navratilova. Und in Wimbledon bei der Spielerparty Bob Sinclar. Mit ihm habe ich auch ein Foto gemacht.
Begegnen Ihnen die anderen Spielerinnen mit mehr Respekt als vor einem Jahr?
Sie fragen mich jetzt öfters, ob ich mit ihnen trainiere. Ich werde mehr wahrgenommen. Ich trainiere jetzt auch mit Spielerinnen wie Viktoria Asarenka.
Gibts Diven in der Kabine?
Maria Scharapowa redet mit niemandem. Sie trainiert auch mit niemandem. Aber mit den meisten ist es unkompliziert. Mit Wozniacki und Ivanovic rede ich viel. Sie sind sehr freundlich und haben mich auch nett empfangen, als ich neu war auf der Tour.
Haben Sie Kontakt zu Roger und Stan?
Roger habe ich in Australien kennengelernt. Mit Stan habe ich schon öfters geredet. Nach dem Davis-Cup-Sieg habe ich ihm auch ein SMS geschrieben, er hat mir sogar geantwortet.
Dann haben Sie mitgefiebert.
Den Schluss von Rogers Match haben wir gesehen und uns mega gefreut und gejubelt.
Haben Sie Angst, dass es schwierig wird, diese Saison zu bestätigen?
Panik habe ich nicht. Es ist für alle schwierig, eine gute Saison zu bestätigen.
Wie lenken Sie sich in der Freizeit ab?
Ohne Musik geht bei mir gar nichts. Ich mag Up-Beat-Musik. Ich würde gerne öfters an Konzerte gehen, aber das ist schwierig zu planen. Manchmal gehe ich mit meinen Freundinnen in eine Bar einen Cocktail trinken. Oder wir gehen ins Kino. Aber es wird nie spät.
Ihre Zeit nach dem Saisonende?
Ich war mit meiner Mutter und einer Freundin sechs Tage auf Teneriffa – ohne Tennisschläger. Dort war ich oft am Strand, habe mich erholt, habe einen Vulkan angeschaut. Ich habe aber auch Kondition trainiert.
Hat sich das Familienleben bei Ihnen verändert in diesem Jahr?
Nein, es ist immer noch genau gleich. Ich trainiere auch oft mit meinem Bruder Brian. Früher habe ich noch mit meinem Vater das Zimmer geteilt. Seit den US Open wird für mich jetzt aber ein Einzelzimmer gebucht.
Sind Sie immer gleicher Meinung?
Sicher haben wir manchmal eine Meinungsverschiedenheit. Er findet zum Beispiel, dass ich zu laut Musik höre. Oder er blockiert manchmal das Badezimmer.
Wie geht es jetzt für Sie weiter bis zur neuen Saison?
Im Dezember trainieren wir in Florida. Dort feiern wir auch Weihnachten. Anfang Jahr fliegen wir dann nach Australien, wo ich in Sydney spiele und dann die Australian Open bestreite.
Ihre Wünsche für das neue Jahr?
Gesundheit, dass wir viel mit der Familie zusammen sind. Und ich träume davon, einmal auf den Malediven Ferien zu machen.