Pleiten, Pech und Pannen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Saison von Belinda Bencic. Es beginnt bereits beim ersten Turnier in Sydney. Dort muss sie im Halbfinal wegen Übelkeit aufgeben. «Ich musste am Morgen mehrmals erbrechen. Ich fühlte mich krank. Es war unmöglich für mich, die Partie zu Ende zu spielen.»
Im März erfolgt in Indian Wells die Aufgabe wegen einer Rückenverletzung. Zwar bestreitet die 19-Jährige danach noch das Turnier in Charleston, doch dann muss sie zwei Monate aussetzen. Diagnose: Anriss der Knochenhaut im Steissbein. Bencic fällt für die gesamte Sandsaison aus und kehrt erst im Juni auf Rasen zurück.
Doch auch dort steht das Jahr unter keinem guten Stern. In Birmingham zerrt sie sich die Adduktoren im rechten Oberschenkel, und in Wimbledon muss sie wegen einer Verletzung im linken Handgelenk aufgeben. Eine Rückkehr in Montreal kommt zu früh, wie sie in der Vorwoche mitteilt. Vor einem Jahr hatte sie das in Toronto stattfindende Turnier gewonnen.
Der Verlust der 900 Punkte hat auch in der Weltrangliste massive Auswirkungen. Nachdem sie zu Jahresbeginn erstmals in die Top Ten vorgestossen ist, rutscht Bencic nun aus den Top 30 der Welt. Allerdings erst nach den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (5. bis 21. August). Denn der Rogers Cup wird wegen Rio in diesem Jahr früher durchgeführt.
Für Bencic bedeuten die ersten Olympischen Spiele aber auch eine Chance auf Rehabilitation. Obwohl sie im Einzel nicht gesetzt wird, kann sie dort unbeschwert aufspielen. Und im Doppel hat Bencic an der Seite von Martina Hingis (35) realistische Medaillenchancen. Der Ernst des Lebens ruft erst nach den Olympischen Spielen wieder.