Wegen eines Haarrisses am Steissbein verzichtet Belinda Bencic auf eine Teilnahme bei den French Open. Sie konzentriert sich ab sofort auf die Rasen-Saison, die bereits in zweieinhalb Wochen beginnt.
Zwar kann die 19-Jährige wieder trainieren, doch Physiotherapie und Konditionstraining geniessen weiterhin Priorität. «Es ist besser, wenn ich mich ohne Stress auf die Rasen-Saison vorbereite», sagt Bencic.
Damit sie für diese Saisonphase bereit ist, überlässt ihr Umfeld nichts dem Zufall. Seit Mitte April weilt der Physiotherapeut und Chiropraktiker Dan Traxler in der Schweiz. «Wir haben ihn immer dabei. Er arbeitet jeden Tag mit Belinda», sagt Vater und Trainer Ivan Bencic.
Als ehemaliger Tennis-Profi kennt Traxler, der sich selber Dr. Dan nennt, die Kräfte, die auf den Körper wirken aus eigener Erfahrung.
Traxler, nicht zu verwechseln mit Roger Federers Physiotherapeut Daniel Troxler, verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Er behandle nicht nur Symptome, sondern auch mögliche Ursachen – dazu gehört auch der Lebensstil des Patienten.
Dr. Dan liebe die schwierigen Fälle von Patienten, die ihre Hoffnung schon aufgegeben hätten. Oft sei er dazu fähig, das Leben dieser Menschen nachhaltig zu verändern.
Wie schwierig der Fall von Belinda Bencic ist, ist kaum abzuschätzen. «Verletzungen gehören dazu. Meine Einstellung dazu ist, dass das normal ist», sagt die 19-Jährige selber.
Besteht die Gefahr, dass die Beschwerden chronisch werden? «Das kommt darauf an, wie es verheilt. Weil wir Bedenken haben, geben wir uns mehr Zeit, statt etwas zu erzwingen», sagt Vater Ivan Bencic. Ein Risiko will niemand eingehen.
«Ich kann noch oft in Paris spielen», ist sich Belinda Bencic sicher. Davon, dass sich Risiken meist nicht auszahlen, kann Dr. Dan Traxler ein Lied singen. Zeitweilig litt er unter so massiven Rückenschmerzen, dass er kaum gehen konnte.
Der gebürtige Tscheche, der seine Praxis in der Nähe von Dallas (USA) führt, erlitt selber drei schmerzhafte Diskushernien. Das gleiche Schicksal soll seiner prominenten Patientin erspart bleiben.