Im zehn Grad kalten Genf läuft Stan nicht warm. Der Lokalheld verliert gegen Federico Delbonis (24, ATP 74) – aus dem ersten Titel auf Schweizer Boden wird nichts!
Der Romand wollte den Schweizer Fluch im Tennis Club de Genève im Parc des Eaux-Vives, einem der ältesten und grössten Tennisklubs der Schweiz, endlich besiegen. Doch bei der Premiere des 250er-ATP-Turniers hält er an. Wie schon so oft in Gstaad, wie schon oft in Basel kann der Lausanner Stan Wawrinka auch vor der eigenen Haustüre in der Westschweiz nicht brillieren.
Bereits im ersten Match gegen den Tschechen Lukas Rosol (ATP 40) dreht die Weltnummer 9 eine Ehrenrunde. Gestern Abend zittert er sich im Viertelfinal gegen den argentinischen Sandhasen Delbonis abermals über drei Sätze – ob vor Unsicherheit oder vor Kälte sei dahingestellt.
Ein Vergnügen ist dieses 7:6, 4:6, 4:6, das über zwei Stunden bis nach 21 Uhr dauert, nicht. Weder für Wawrinka, der sich bei Seitenwechseln schon mal den Kapuzenpulli überzieht. Noch für die bibbernden Zuschauer, die mit Marin Cilic zuvor schon das zweite Flaggschiff in Genf verloren.
Bleibt zu hoffen, dass Stan wenigstes gesund in Paris anreisen und sich in Ruhe akklimatisieren kann. Das Ziel, möglichst viele Siege und viel Selbstvertrauen im Gepäck zu haben, hat er verpasst. Dafür wird er an den French Open an Nummer 8 gesetzt sein. Wegen des Forfaits von Milos Raonic (ATP 6) rückt Wawrinka einen Platz nach oben.