Im zweiten Satz ging für Stan Wawrinka (ATP 236) eine kleine Serie zu Ende. Er hatte in der 1. Runde in zwei Tiebreaks gewonnen und auch gegen den siebzehn Jahre jüngeren Flavio Cobolli die erste Kurzentscheidung für sich entschieden. Dann aber wendete der Italiener das Blatt und zog nach gut zweieinhalb Stunden in die 3. Runde ein, wo er auf Novak Djokovic trifft.
Für Wawrinka zieht sich damit ein Muster fort, das ihn schon das ganze Jahr ausbremst. Trotz gemäss eigenen Aussagen guten Trainingsleistungen gelingt es dem 39-jährigen Waadtländer (fast) nie, die engen Partien zu gewinnen. In diesem Jahr stehen beim dreifachen Grand-Slam-Champion nur gerade sechs Siege auf ATP-Stufe zubuche.
Im ersten Durchgang wehrte Wawrinka zwei Satzbälle ab, im zweiten beim Stand von 5:5 und 0:40 die einzigen drei Breakchancen der ersten beiden Sätze. Nach dem verlorenen Tiebreak gab er jedoch zum 0:2 erstmals seinen Aufschlag ab; es blieb bis zum Ende das einzige Break der Partie.
Folgenschwerer Fehler
Diesem einzigen Break ging allerdings ein Fehler von Stuhlschiedsricher Carlos Bernardes voran. Der Brasilianer vergass, den ersten Punkt für Wawrinka zu zählen. Den nächsten Ballwechsel gewann Cobolli, worauf Bernardes auf der Anzeigetafel auf 0:30 statt auf 15:15 stellte. Anschliessend holte sich der Italiener das Break bei 30:40 aus Wawrinkas Sicht. Es war also ein folgenschwerer Fehler, der dem erfahrenen Umpire Bernardes unterlaufen ist. Kaum zu glauben, dass der Fehler weder Wawrinka noch jemandem aus dem Team aufgefallen ist.