Becker wehrt sich gegen Pokal-Versteigerung
«Es geht nur darum, mir weh zu tun»

Boris Becker will sich seine Pokale nicht einfach wegnehmen lassen. Britische Anwälte bereiten eine einstweilige Verfügung vor – und eine Gegenklage im Insolvenzverfahren.
Publiziert: 25.06.2018 um 11:13 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:01 Uhr
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Boris Becker wehrt sich gegen die Versteigerung seiner Pokale.
Foto: Tony O'Brien

Tennis-Legende Boris Becker will die Versteigerung seiner Trophäen nicht einfach so geschehen lassen. Dabei gehe es «nur darum, mir persönlich wehzutun, weil ich natürlich emotional an den Trophäen hänge. Wenn man den reinen Verkaufswert dieser Gegenstände wie Schläger und Pokale aufrechnet, dann ist das ein Klacks», sagt der Deutsche in einem Interview mit der Bild am Sonntag. «Nächste Woche werden meine Anwälte in England eine einstweilige Verfügung beantragen, um die Versteigerung zu stoppen.»

Zum laufenden Insolvenzverfahren in Grossbritannien sagt Becker: «Ich bin hier in den Mühlen des Gesetzes gefangen. Ich habe mehr als das Geforderte bezahlt und keinen interessierts.»

Fakt sei, dass das Gericht 3,9 Millionen Euro festgesetzt habe. «Aber der Insolvenzverwalter will mehr Geld eintreiben und das Verfahren dadurch in die Länge ziehen.» Die 25 Prozent Zinsen, die als Forderung im Raum stehen, hält Becker für «in keiner Weise rechtmäßig. Das ist doch kein Wunschkonzert.»

Becker wittert einen Interessenkonflikt. Seine Anwälte hätten herausgefunden, dass die Kanzlei, die den Insolvenzverwalter vertritt, selbst Gesellschafter der englischen Privatbank sei, die von ihm das Geld fordert. Die Gegenklage gegen die Bank sei bereits von seinen englischen Anwälten vorbereitet worden.

Die Wimbledon-Trophäe kommt (noch?) nicht unter den Hammer.
Foto: imago/Hasenkopf

Auch über die Affäre um den angeblich gefälschten Diplomatenpass äussert sich Becker in der «BamS». Der 50-Jährige hatte im Verfahren mit einem Diplomatenpass der Zentralafrikanischen Republik Anspruch auf politische Immunität erhoben. Doch der Büroleiter des Außenministers des Landes behauptete, dass es sich bei dem Dokument um eine Fälschung handele.

Doch das eine habe mit dem anderen nichts zu tun, meint Becker. Er würde diesen Status in keiner Weise für einen positiveren Ausgang des Verfahrens einsetzen wollen. «Der Pass wurde mir Mitte April vom Botschafter unter Zeugen übergeben. Ich kann nur davon ausgehen, dass alles rechtmässig ist, wenn mein Diplomatenpass, der mir von der Botschaft ausgehändigt wurde, beim amerikanischen Konsulat liegt.» (sme)

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