Herr Steinmetz, die «Zürichsee-Zeitung» berichtete am Samstag, dass Ihre Organisation Aqua Viva Einsprache gegen Federers Altlastensanierung eingelegt hat. Warum?
Hanspeter Steinmetz: Weil die Unterlagen unvollständig und unklar waren. Eine Altlastensanierung im Uferbereich muss sensibel vonstatten gehen. Man muss zum Beispiel sehr darauf achten, dass keine Altlasten ins Gewässer gelangen. Weil es noch offene Fragen gibt, haben wir Einsprache erhoben.
Fürs Verständnis: Sie haben demnach nur gegen die Altlastensanierung, nicht aber gegen das ganze Bau-Projekt Einsprache erhoben?
Das stimmt. Wichtig ist: Wir begrüssen grundsätzlich eine Altlastensanierung. Es geht nur um das Wie.
Wie lange dauert es, bis die Einsprache behandelt wird?
Das kann ich Ihnen nicht sagen. Das hängt vom Bauherr und den Behörden ab. Es kann aber alles auch sehr schnell gehen.
Aqua Viva kann auf das Verbands-Beschwerderecht zurückgreifen. Was ist der Vorteil daran?
Als national tätige Organisation kann Aqua Viva überall in der Schweiz Einsprache erheben.
Böse Zungen fragen sich: Will sich Aqua Viva bloss aufspielen und dank Roger Federer auf sich aufmerksam machen?
Nein, das ist keine Zwängerei. Wir missbrauchen das Verbands-Beschwerderecht nicht. Es ist ein wichtiges Instrument in der Schweizer Demokratie und es ist wichtig, dass wir als unabhängige Organisation unsere Expertise einbringen können. Eines kann ich Ihnen versichern: Uns geht es nur um die Sache. Wir hätten dieses Verbands-Beschwerderecht auch bei anderen angewendet. Das hat nichts mit Roger Federer zu tun.
Letzte Frage: Schauen Sie Roger Federer eigentlich gerne beim Tennisspielen zu?
Selbstverständlich!
Hanspeter Steinmetz ist Geschäftsführer der Gewässerschutzorganisation Aqua Viva.