Der Tennis-Weltverband ITF versucht einmal mehr, den traditionsreichen Davis Cup in seinen Grundfesten zu verändern. Neuster Plan ist ein sogenannter «World Cup of Tennis», der schon 2019 jedes Jahr innert einer Woche im November ausgetragen werden soll. Statt wie bisher verteilt über vier Wochen von Februar bis November.
Mit dabei sein sollen in einer grossen Welt-Metropole insgesamt 18 Nationen – die aktuell 16 besten Teams der Weltgruppe des Davis Cups und zwei eingeladene Länder.
Finanzieller Partner ist die Investment-Gruppe Kosmos mit dem spanischen Barça-Fussballer Gerard Piqué als Präsidenten. In den kommenden 25 Jahren will Kosmos drei Milliarden Dollar ins Tennis investieren. Dahinter steckt der japanische Grosshändler Rakuten.
ITF-Präsident David Haggerty schwärmt: «Unsere Vision ist es, einen grossen Saisonfinal zu schaffen, der ein Festival des Tennis und Unterhaltung ist mit den weltbesten Spielern. Diese sollen um den Titel des Davis-Cup-Champions kämpfen.»
Am Rande des ATP-Turniers in Acapulco ist Rafael Nadal erfreut über die Pläne zum neuen Davis Cup. «Ich denke, die Veränderungen wären gut. Wenn etwas nicht perfekt funktioniert, muss man nach etwas Neuem suchen. Ich hoffe, die Initiative kommt durch», sagt Nadal gegenüber der Agentur DPA.
Allerdings steht vor der tatsächlichen Umsetzung der Revolution noch eine demokratische Hürde an. Bei der nächsten ITF-Generalversammlung im August in Florida müssen zwei Drittel der Mitglieder zustimmen.
Nicht alle sind über die Reform-Vorschläge erfreut. Ex-Profi Paul-Henri Mathieu, der 2002 mit Frankreich im Davis-Cup-Final stand, twittert: «RIP, alter Davis Cup.» (rib)