Bacsinszky nach Viertelfinal-Out
«Jetzt gibts erst mal Champagner oder Bier»

Timea Bacsinszkys Wimbledon endet im Viertelfinal. Dennoch feiert sie. «Man muss auch mal stolz sein auf das, was man hat!»
Publiziert: 07.07.2015 um 22:50 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:42 Uhr
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Bacsinszky kämpft gegen Muguruza um den Halbfinal-Einzug.
Foto: Reuters
Von Cécile Klotzbach aus Wimbledon

Vor einem Jahr, als Bacsinszky in Wimbledon Court 1 als Verliererin verliess, liefen die Tränen. Maria Scharapowa hatte sie in Runde 2 weggefegt – die Lausannerin war völlig überfordert.  Ein ganz anderes Bild bietet sich dieses Jahr. Wieder bringt ihr der grosse Showcourt kein Glück. Aber das umkämpfte 5:7, 3:6 gegen Garbine Muguruza (WTA 20) bringt sie nicht zum Weinen. Timea sieht das Posi­tive – von dem gibt es in ihrem Leben endlich wieder viel.

«Was ich hier erreicht habe, ist viel mehr als erwartet», sagt sie. «Ich habe ein tolles Team, mit dem ich jetzt zufrieden nach Hause reise – aber vorher gibts sicherlich noch ein oder zwei Gläser Champagner oder Bier.» Dann schwärmt die 26-Jährige noch für ihren Coach Dimitri Zavialoff. «Ich weiss, er ist sehr zurückhaltend. Aber er ist ein wirklich unglaublicher Mensch.»

Auch sich selbst hat Timea nichts vorzuwerfen. Sie verpasst gegen die aggressiv spielende Spanierin einzig die wichtigen Punkte. Tags zuvor war ihr das gegen die unangenehm, mit viel Slice spielende Gegnerin Monica Niculescu noch gelungen. «Doch dieser harte Match hat mich vor allem mental viel Energie gekostet.»

Ein grosses Lob geht aber auch an Muguruza, der Timea schon beim Saisonstart in Australien unterlag. Nicht umsonst wurde die 21-Jährige letztes Jahr von der WTA als «Rising Star» ausgezeichnet. Und nun macht sich der in Venezuela geborene Stern zur ersten spanischen Wimbledon-Halbfinalistin seit Arantxa Sanchez Vicario vor 18 Jahren. «Damals war ich noch sehr klein», sagt die überglückliche junge Frau, «aber ich interessierte mich schon als Dreijährige für diesen Sport. Tennis ist mein Leben!»

Das ist es für Bacsinszky nur bedingt. Als Kind zwang sie ihr Vater zum Tennis – erst seit ihrer zweiten, freiwilligen Karriere liebt sie ihre Aufgabe. «Ich bin dankbar und hoffe, noch viele schöne Geschichten im Tennis zu schreiben», sagt sie. Und dennoch: «Tennis ist nur ein Drittel meines Lebens.»

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