Timea Bacsinszky, wir treffen Sie bei einem Musik-Videodreh des Schweizer Musikers Baum. Werden Sie jetzt Schauspielerin im Nebenberuf?
Bacsinszky: (lacht) Nein, ich glaube nicht. Die Band hat mich angefragt und es klang gut. Ich musste ja nur mich selber spielen. Es hat Spass gemacht, aber es gibt Leute, die können das besser als ich.
Im Video stehen Sie gegen vier Männer auf dem Platz. Seit wann spielen Sie wieder Tennis?
Seit jetzt! Ich spiele das erste Mal nach meiner Hand-Operation wieder mit Tennisbällen, im Moment muss ich es noch relativ ruhig angehen lassen. Aber ich mache Fortschritte, ich kann schon fast wieder die Faust ballen.
Wann kommen Sie zurück?
Hoffentlich an den Australian Open. Aber wenn es etwas später wird, ist das nicht schlimm. Meine Karriere ist noch lang. Ich will lieber richtig gesund sein statt kurzfristig okay zu sein und mich dann wieder verletzen.
Jetzt sind sie ein paar Monate weg von der Tennis-Tour. Hört man da noch was von den Konkurrentinnen?
Von den Schweizerinnen schon. Belinda Bencic hat mir eben erst geschrieben, Martina Hingis treffe ich bald in Zürich, Viktorija Golubic auch. Sonst haben sich die Französin Pauline Parmentier und die Deutsche Sabine Lisicki erkundigt, wie es mir geht.
Sie sind mit Lara Gut befreundet. Beide waren Sie gleichzeitig verletzt …
… ja, wir haben uns ausgetauscht. Ich habe mich sehr für sie gefreut, als sie letzte Woche in Sölden gefahren ist. Toll, dass sie schon wieder auf der Piste ist. Das erste Mal ist immer schwierig. Ich bewundere Lara sehr, fiebere mit ihr mit. Ich denke, dass sie einen sehr guten Winter haben wird und an Olympia in Südkorea etwas grosses zeigen wird.
Sie sind heute viel fitter als während ihrer ersten Tennis-Karriere. Wie kam es zur Wandlung?
Das war nicht nur die Fitness. In meiner ersten Karriere habe ich nur Tennis gespielt, weil ich es machen musste. Als ich dann zurückgekommen bin, habe ich selber entschieden, mit wem ich arbeiten wollte. Wenn es deine Wahl ist, machst du es viel lieber. Kondi-Training habe ich jetzt wirklich gerne.
Wollen Sie so den Unterschied machen?
Ja. Darauf bin ich sehr stolz. Ich weiss, dass ich im Kreis der 5 oder 10 fittesten Spielerinnen bin. Nicht jetzt, aber vor fünf Monaten (lacht). Mein Spiel ist so. Ich mache keine Winner nach zwei Schlägen, ich spiele taktischer laufe viel. Das macht mich schwierig zu schlagen, weil ich so viel Bälle zurückbringe.
Was wünschen Sie sich für die neue Saison?
Ich will so bald wie möglich möglich bereit zu sein, mehrere Matches nacheinander bestreiten zu können. Und wenn ich mir einen Titel wünschen darf, dann den am French Open. Und ich brauche nur einen, nicht zwei wie Roger Federer letztes Jahr (lacht).