Daniil Medwedew zieht an den Australian Open zum dritten Mal in den Final ein. Der Russe legt gegen Alexander Zverev ein unglaubliches Comeback hin. Er gewinnt in fünf Sätzen mit 5:7, 3:6, 7:6, 7:6, 6:3. Dadurch wartet Zverev in seiner 11. Profisaison weiterhin auf seine erste Finalteilnahme an einem Grand-Slam-Turnier.
Insbesondere lange Ballwechsel, imposante Comebacks und Punkte in extremis bieten den Zuschauern während mehr vier als Stunden pure Unterhaltung. Den besseren Start legt sogleich Zverev hin. Er setzt schon beim zweiten Aufschlag seines Kontrahenten mit einem Break den Grundstein zu seinem ersten Satzgewinn. Obwohl der US-Open-Sieger 2021 noch einmal zurückkommt, machen ihm letztlich seine viel zu oft eingeschlichenen Fehler einen Strich durch die Rechnung.
Am Netz eine Macht
Im zweiten Satz agiert Zverev nach einer anfänglich kurzen Schwächephase auffällig druckvoll. Immer wieder ist er am Netz anzutreffen. Und das mit Erfolg. Er holt dabei Bärenstärke 81 Prozent der Punkte. Ohnehin ist er in allen Belangen einen Tick besser als Medwedew. Dieser schafft es nicht, mit seiner Defensivstrategie für Akzente zu setzten.
Mittlerweile hat sich das Duell ausgeglichen. Beide können ihre Aufschlagspiele verwerten. Der Satzausgang fällt im Tiebreak. Und dort beweist Medwedew ein wenig mehr Nervenstärke.
Fehler nehmen zu
Anschliessend entwickelt sich der vierte Satz zu einem offenen Schlagabtausch. Die Spannung auf dem Court ist fast nicht auszuhalten. Indes wirkt Zverev erschöpft. Es kommt abermals zum Tiebreak. Und tatsächlich, Medwedew rettet sich in den fünften Satz. Was ein Comeback!
Zugleich ist es ein herber Rückschlag für Zverev. Er ist nun völlig von der Rolle und die Fehler häufen sich beim gebürtigen Hamburger. Nichts geht mehr. Auf der anderen Seite schafft Medwedew das Break. Offensichtlich ist er in Drucksituation um einiges kühler im Kopf. Somit ist er es, der am Ende als glücklicher Gewinner da steht. (men)