Alles sah so unglaublich gut für die 19-Jährige aus. Nach ihrem sackstarken Wimbledon-Auftakt auf dem Centre Court war sie geradezu übermütig, so wohl und so glücklich hatte sie sich nach ihren vielen Verletzungen wieder gefühlt.
Nach langer Pause wegen Rückenproblemen und einer Adduktoren-Zerrung, die sie zuletzt in Birmingham zur Aufgabe zwangen, fühlte sie sich endlich wieder pudelwohl. «Mein Rücken hält super, ich werde täglich von meinem Physio behandelt und habe keinerlei Beschwerden mehr», hatte sie gesagt.
Das war gestern Abend, rund zwanzig Stunden vor dem nächsten Match gegen die US-Amerikanerin Julia Boserup. Dort muss sich Belinda nach verlorenem Startsatz noch auf dem Platz am Handgelenk behandeln lassen – und wenig später gibt sie auf. Das bittere Out in Wimbledon!
«Ich spüre das linke Handgelenk schon seit ein paar Tagen» erklärt Bencic. «Es ist wahrscheinlich nichts Schlimmes. Aber jetzt schmerzte es immer mehr, es machte keinen Sinn mehr, so weiter zu spielen.»
Bereits zum vierten Mal in diesem Jahr muss sie das Handtuch werfen. «Ich bin sehr enttäuscht, ist ja klar», stellt die Weltnummer 13 nüchtern fest. Und wie geht es nun weiter? «Ich muss positiv bleiben, weiter dran glauben. Ich habe ja keine andere Wahl, ich will ja nicht meine Karriere beenden.»
Schon letztes Jahr musste sie zwei Mal Forfait geben, einmal ist sie gar nicht erst angetreten.