Um 16.53 Uhr verlieren die French Open ihren Rekordsieger. Rafael Nadal, der neunfache Champion, gibt bekannt, dass er wegen einer Sehnenscheiden-Entzündung am linken Handgelenk derzeit nicht einmal trainieren könne. Er hatte in den ersten drei Matches nur neun Games abgeben müssen. Das Problem habe er schon seit Wochen.
Schon in der letzten Runde habe er mit einer Spritze gespielt, die seine Schmerzen linderten. «Es ist nichts gerissen, aber wenn ich weitermache, reisst das Gelenk. Es wird jeden Tag schlechter», sagt Nadal, der in einer Woche 30 wird. Überhaupt bei den French Open zu spielen, sei ein grosses Risiko gewesen.
«Mein Arzt sagt, es ist unmöglich, dass ich dieses Turnier gewinne, ohne mein Handgelenk dabei zu reissen.» Wenn er das Turnier, bei dem er als Debütant vor elf Jahren sein erstes Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte, nicht als Sieger verlassen könne, gebe er lieber auf, erklärt ein geknickter Nadal.
Verletzungen seien Teil seiner Karriere. «Auch Teil meines Lebens», sagt Nadal. Er hatte in der Vergangenheit immer wieder mehrere Monate verletzt gefehlt. Immer wieder hatte er sich zurückgekämpft. «Das ist der schwierigste Moment meines Lebens. Jedes Mal, wenn ich den Ball spiele, habe ich Schmerzen. Und es wird schlimmer», sagt Nadal.
Wie lange er ausfällt und ob er sich einer Operation unterziehen muss, wisse er noch nicht. «Aber ich kann versprechen, dass ich nicht zurückkehre, solange ich Schmerzen habe», sagt Nadal. Schon in vier Wochen steht mit Wimbledon, wo Nadal zwei Mal gewann, das dritte von vier Grand-Slam-Turnieren auf dem Programm.
Für die French Open ist das ein harter Schlag, nachdem 2009-Sieger Roger Federer (34) wegen einer Rückenverletzung bereits vor dem Turnier seine Teilnahme absagen musste und erstmals seit 1998 nicht in Paris antreten konnte. Zudem musste Frankreichs Publikumsliebling Gaël Monfils (29) wegen eines Virus-Infekts aufgeben.