Auszeichnungen hat Titelhamsterer Roger Federer schon unmittelbar vor dem Turnierstart in London eingetütet. Zum 13. Mal in Folge heimst er die Auszeichnung «Liebling der Fans» ein und zum insgesamt elften Mal wird er von seinen Berufskollegen zum fairsten Spieler auf der Tour gekürt.
Und jetzt dies: Dem 34-Jährigen werden unter anderem von der «Süddeutsche Zeitung» «Psychospielchen» unterstellt! Federer ein unfairer Sportsmann? «Bei seinem Sieg gegen Novak Djokovic erlaubt sich der Schweizer ungewohnte Provokationen», behauptet die Zeitung.
Was ist passiert? Es geht um ... Sitzplätze und Handtücher!
Bei seinem Match am Dienstag gegen den Weltranglisten-Ersten Djokovic läuft Federer als erster Spieler in die Londoner O2-Arena und setzt sich auf die Bank, auf der sich nicht die mit seinem Namen angeschriebenen Handtücher befinden. Diese sind dort, wo sich anschliessend der leicht irritierte Djokovic gezwungenermassen hinsetzen muss.
«Ein Affront des grossen Gentleman aus der Schweiz?», fragt die «SZ». «Könnte dieses Spielchen womöglich ein entscheidender Wendepunkt in der späten Karriere des Roger Federer illustrieren?»
Der Maestro selbst will von einer Provokation nichts wissen. Nach seinem deutlichen Sieg gegen Djokovic stellt er laut «srf.ch» klar: «Normalerweise wählt der Spieler, der zuerst raus läuft, die Seite, auf der er sitzen möchte. Das ist meiner Meinung nach die Regel, nicht ein Handtuch, um ehrlich zu sein. Vielleicht hat ein Handtuch für Sie eine grössere Bedeutung, für mich ist es lediglich zum Duschen da.»
Auch Djokovic nimmt dem Psycho-Wirbel den Wind aus dem Segel. «Dass er mich so schon vor dem ersten Ballwechsel ärgern wollte, kann ich nicht glauben», sagt der Serbe. (yap)