Die neue Tennis-Saison steht vor der Tür. Doch für Roger Federer bilden die Australian Open (19. Januar bis 1. Februar) eher den Abschluss eines intensiven Jahres. «Die Pause fühlte sich nicht wirklich wie eine Pause an. Ich hatte nur acht Tage frei, dann ging es bereits wieder mit Training los», sagt Federer.
Sein Programm war im europäischen Winter dicht gedrängt. Erst der Davis-Cup-Final, dann der Schaukampf in Indien und das Match for Africa. Davor und danach Training am Zweitwohnsitz in Dubai mit dem Australier Thanasi Kokkinakis und dem Belgier David Goffin.
«Wegen des Rückens war es wichtig, dass ich etwas gemacht habe.» Das beinhaltete auch Stabilisierungsübungen mit einem Physiotherapeuten. Die Weihnachtstage verbrachte Federer erstmals mit seiner ganzen Familie in der Schweiz. «Ein Traum, der in Erfüllung ging.»
Bereits am Berchtoldstag flog Federer nach Brisbane weiter. Auch dort ist der Terminkalender dicht gedrängt: Delfine füttern, für Fotos posieren, Hände schütteln, Sponsorentermine. Das Turnier gewinnt Federer, aber zu einem hohen Preis. «Ich spüre diese vier Matches schon noch.»
Nach einer kurzen Nacht bestreitet der 33-Jährige am nächsten Tag im 731 Kilometer Luftlinie entfernten Sydney einen Schaukampf mit Lleyton Hewitt. «Normalerweise freust du dich und denkst, das fühlt sich gut an. Aber dann macht es bang und du musst wieder spielen.» Das sei nicht einfach.
«Darum freue ich mich wirklich auf die Pause nach Melbourne. Aber drei Wochen kann ich schon noch warten.» Doch schon jetzt teilt der vierfache Melbourne-Sieger (zuletzt 2010) seine Kräfte bewusst ein. Bis am Donnerstag wird er nicht trainieren und sich erholen.
Neu ist diese Situation für Federer allerdings nicht: Für die meisten Top-Spieler stehen die grossen Ferien jeweils erst nach dem ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres an. Federer wird dann wohl erst Ende Februar beim Turnier in seinem Zweitwohnsitz Dubai auf die Tour zurückkehren.